Belarussische Rentnerin Nina Baginskaja (73) lässt sich nicht unterdrücken
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Belarussin (73) teilt aus:Vor ihr sind keine Beamten sicher

Trotz Schlägen und Sanktionen
Rentnerin (73) kämpft in Belarus gegen das Regime

Die Belarussin Nina Baginskaja (73) kämpft mit allen möglichen Mitteln gegen das Regime. Sie hat keine Angst vor Schlägen und Sanktionen. Mittlerweile tun es ihr Zehntausende gleich.
Publiziert: 14.09.2020 um 18:22 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2020 um 15:40 Uhr
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Nina Baginskaja hat keine Angst vor der Konfrontation mit Beamten. Sie kämpft seit Jahren gegen das Regime.
Foto: keystone

Die 73-jährige Belarussin Nina Baginskaja hatte noch nie Angst – die hat sie auch heute nicht. Seit Jahren wehrt sich die couragierte Rentnerin gegen das Regime in Belarus, kämpft für Freiheit.

Das Ziel von Baginskaja: Die belarussische Bevölkerung vom Regime befreien. Zehntausende folgen ihrem Beispiel. Wie aus einem Eurovision-Bericht hervorgeht, hat Baginskaja bereits zahlreiche Kämpfe ausgefochten. Den letzten an diesem Wochenende.

Couragierte Rentnerin

So riss sie bei den Ausschreitungen am Wochenende einer Sicherheitskraft die Maske vom Kopf. Sie wolle wissen, wer für dieses Regime kämpfe. Nebenan stehen Demonstranten und rufen «Nina! Nina! Nina!», feuern sie regelrecht an. Angst vor Schlägen oder Sanktionen hat die Rentnerin nicht.

Baginskaja kämpft mit eigenen Waffen: Flaggen, Plakate, Entschlossenheit, Würde. Seit Beginn der Protestwochen steht sie an vorderster Front gegen den «Paranoiker», wie sie Staatschef Alexander Lukaschenko nennt. Ihrer Meinung nach wird dieser nicht von sich aus gehen.

Bereits in der Vergangenheit aktiv

Die Aktivitäten von Baginskaja bleiben jedoch nicht ungestraft. Mittlerweile wurde ihr rund die Hälfte ihrer Rente gestrichen. Sie müsse 120 Jahre alt werden, um die Schulden zu begleichen, sagte sie der belarussischen Ausgabe der Komsomolskaja Prawda. Rund 15'000 Euro waren es, als sie mit dem Zählen aufhörte.

Sie setzt sich nicht erst jetzt für die Bevölkerung und gegen das Regime ein. Bereits in der Vergangenheit war sie politisch aktiv. So beteiligte sie sich unter anderem bei der Weissrussischen Volksfront. Diese wurde 1988 gegründet und setzte sich für die Aufarbeitung der Verbrechen von Josef Stalin (1878–1953) ein.

Wichtiges Treffen für Belarus und Lukaschenko

Die Sicherheitskräfte in Belarus gehen bewusst besonders hart gegen die Demonstranten vor, damit nach aussen der Eindruck entsteht, man hätte alles im Griff.

Der heutige Montag ist ein wichtiger Tag für Belarus und insbesondere Alexander Lukaschenko (66). So hat er sich mit Vladimir Putin (67) in Sotschi getroffen. Putin soll Lukaschenko Hilfe im Kampf gegen die Demonstranten anbieten. (myi)

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