Premier leidet an Harnwegsinfektion
Benjamin Netanyahu muss sich Prostataoperation unterziehen

Israels Ministerpräsident Netanyahu lässt sich am Sonntag die Prostata entfernen. Der 75-Jährige leidet an einer Harnwegsinfektion, ausgelöst durch eine gutartige Prostatavergrösserung.
Publiziert: 29.12.2024 um 13:14 Uhr
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Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu lässt sich am Sonntag die Prostata entfernen.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Netanyahu unterzieht sich am Sonntag einer Prostataoperation wegen Harnwegsinfektion
  • Zweiter operativer Eingriff in diesem Jahr für den israelischen Regierungschef
  • 75-jähriger Netanyahu ist Israels am längsten amtierender Ministerpräsident
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Cédric HengyRedaktor News

Wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (75) am Samstag mitteilte, wird sich der israelische Regierungschef am Sonntag einer Prostataoperation unterziehen müssen.

Netanyahu leide an einer Harnwegsinfektion, ausgelöst durch eine gutartige Prostatavergrösserung, heisst es in der Mitteilung. Netanyahu sei am Mittwoch im Hadassah-Spital in Jerusalem untersucht worden. Der 75-Jährige werde seitdem mit Antibiotika behandelt. Nun lasse er sich die Vorsteherdrüse entfernen.

Eine für Sonntag angesetzte Kabinettsitzung werde aber wie geplant stattfinden, teilte sein Büro mit. Ob Netanyahu an dieser zugegen sein wird, ging aus der Mitteilung nicht hervor.

Gericht verschiebt Prozesstermine

Das Bezirksgericht in Jerusalem hat derweil die in der kommenden Woche geplanten Prozesstermine für den israelischen Ministerpräsidenten gestrichen. Mit Blick auf die Operation seien die nächsten geplanten Anhörungen Netanyahus auf den 6. Januar und die darauffolgenden Tage verschoben worden, teilte das Gericht mit.

Der Regierungschef ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlichkeit angeklagt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, als Kommunikationsminister dem Telekom-Riesen Bezeq Vergünstigungen gewährt zu haben. Ausserdem soll er von befreundeten Milliardären Luxusgeschenke angenommen haben. Bei einer ersten Anhörung am 10. Dezember hatte er die Vorwürfe als «absurd» zurückgewiesen.

Nicht der erste Eingriff

Für Netanyahu ist dies bereits der zweite operative Eingriff in diesem Jahr. So hatte sich der Politiker an Ostern wegen einer Hernie operieren lassen müssen. Dabei treten Organteile oder Fettgewebe durch eine Lücke in der Bauchwand hervor. Die Hernie war bei einer Routineuntersuchung entdeckt worden.

Auch in der Vergangenheit musste sich Netanyahu bereits mehrmals wegen gesundheitlicher Probleme ins Spital begeben. So wurde ihm zum Beispiel im Sommer 2023 im Sheba Medical Center in Tel Aviv ein Herzschrittmacher eingesetzt. 

Vor der Einlieferung hatte sich Netanyahu nach Angaben seines Büros «schummerig» gefühlt. Untersuchungen ergaben daraufhin, dass der Regierungschef offenbar nach einem längeren Aufenthalt am See Genezareth im Norden des Landes dehydriert war.

Seine Spitalbesuche haben den am längsten amtierenden Ministerpräsidenten Israels jedoch nie lange aufgehalten. Nach seiner Herzoperation etwa soll er noch aus dem Krankenbett die Arbeit wieder aufgenommen haben.

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