Video zeigt mehrere Polizeiautos am Tatort
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Zwei Tote nach Messerangriff:Video zeigt mehrere Polizeiautos am Tatort

Polizeieinsatz in Aschaffenburg (D)
Afghane (28) attackiert mit Messer mehrere Personen – zwei Tote

Am Mittwoch hat sich im bayerischen Aschaffenburg eine Bluttat ereignet. Ein Afghane (28) ging mit einem Messer bewaffnet auf mehrere Personen los. Zwei von ihnen überlebten den Angriff nicht.
Publiziert: 13:23 Uhr
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Aktualisiert: vor 2 Minuten
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Bei einem Messerangriff im deutschen Aschaffenburg starben zwei Menschen.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Gewalttat in Aschaffenburg: Mann attackiert mehrere Personen mit Messer
  • Tatort weiträumig abgesperrt, Fluchtversuch über Bahngleise misslungen
  • Zwei Tote, darunter offenbar ein Kind, zwei Tatverdächtige festgenommen
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Am Mittwoch hat sich in der süddeutschen Stadt Aschaffenburg eine Gewalttat ereignet. Mehrere Personen wurden von einem Afghane (28) namens Enamullah O. mit einem Messer attackiert. Dabei verloren ein 41-jähriger Mann und ein zweijähriger marokkanischer Junge das Leben. Das berichten mehrere deutsche Medien übereinstimmend und wurde bei einer Medienkonferenz am Abend vom bayrischen Innenminister Joachim Herrmann (68) bestätigt.

Die Polizei hat den Tatort weiträumig abgesperrt. «Zur Motivlage sind die Ermittlungen angelaufen», sagt ein Polizeisprecher und bittet darum, auf Spekulationen zu verzichten. Hinweise auf ein islamistisches Motiv gebe es jedoch nicht. Der Tatablauf ist auch Stunden nach der Messerattacke nicht gesichert. Die Tatwaffe, ein einfaches Küchenmesser, wurde mittlerweile aufgefunden, wie Herrmann erklärte. 

«Grosse Zivilcourage» von Todesopfer

Der 41-jährige Mann soll zwischen den Angreifer und die Opfer gegangen sein, wobei er sein Leben verlor. Hermann betonte, dass der Verstorbene durch sein Eingreifen «grosse Zivilcourage» bewiesen habe und den restlichen Kindern möglicherweise das Leben gerettet hat. 

Der Täter hatte es wohl gezielt auf eine Krippen-Gruppe abgesehen, die in dem Park mit Erzieherinnen spazieren war. Diesen fiel auf, dass der Mann sie verfolgte. Als sie den Park verlassen wollten, soll es zu dem Angriff gekommen sein. 

Drei Verletzte wurden daraufhin in das Klinikum Aschaffenburg gebracht. Darunter befindet sich ein zweijähriges, syrisches Mädchen, eine Erzieherin und ein älterer Mann. Keiner der Betroffenen befindet sich in Lebensgefahr.

Täter war psychisch auffällig und ausreisepflichtig

Laut «Spiegel» soll der mutmassliche Täter, der in einem Asylheim nahe des Tatorts wohnen soll, bereits länger «psychisch auffällig» gewesen sein. Zudem wurde sein Asylfahren im vergangenen Jahr eingestellt worden sein, womit er ausreisepflichtig wurde. 

«Am 4. Dezember hat der Tatverdächtige selbst seine freiwillige Ausreise angekündigt», so Herrmann. «Daraufhin wurde das Asylverfahren am 11. 12. endgültig eingestellt und den Betroffenen zu Ausreise aufgefordert.»

Zudem sei der Afghane in der Vergangenheit bereits mindestens dreimal wegen Gewalttaten aufgefallen. Er wurde jeweils zur psychiatrischen Behandlung eingewiesen und dann wieder entlassen. «Im Moment geht die Mutmassung sehr stark in Richtung seiner offensichtlich psychischen Erkrankungen», sagte Herrmann am Abend. In der Unterkunft des Afghanen seien entsprechende Medikamente gefunden worden.

Keine weiteren Verdächtigen

Ein Verdächtiger wurde vorläufig festgenommen, wie die Polizei auf X schrieb. Er versuchte Berichten zufolge, über Bahngleise zu flüchten. Die Flucht misslang. Eine Augenzeugin sagte dem «Main-Echo», der mutmassliche Täter sei «im Schwitzkasten» abgeführt worden.

Bei einer zweiten, zunächst festgenommenen Person konnte ein Tatverdacht ausgeschlossen werden. Laut Polizei handelt es sich um einen Zeugen. Weitere Verdächtige gab es zunächst nicht.

Scholz spricht von «Terror-Tat», Weidel fordert Abschiebungen

Die Tat erschütterte auch die politische Welt Deutschlands. So äusserte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (66) gegenüber Bild geschockt. «Ich bin es leid, wenn sich alle paar Wochen solche Gewalttaten bei uns zutragen. Von Tätern, die eigentlich zu uns gekommen sind, um hier Schutz zu finden.» Die Behörden müssen mit Hochdruck aufklären, warum der Attentäter überhaupt noch in Deutschland war, betonte Scholz. Daraufhin müssen sofort Konsequenzen folgen, denn «es reicht nicht zu reden.»

In einem Post auf der Kurznachrichten-Plattform X sprach der 66-Jährige gar von einer «unfassbaren Terror-Tat». CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (68) sprach den Betroffenen sein Mitgefühl aus und versprach, nach der Aufklärung über die Tatumstände, Konsequenzen zu ziehen. 

Die Kanzlerkandidatin der AfD, Alice Weidel (45), betonte, dass solche Taten und «die brutale Kriminalität, die uns die unkontrollierte Zuwanderung beschert hat, nur durch konsequente Abschiebungen und Abweisungen an den Grenzen unterbunden werden» könnten. 

Auch Innenministerin Nancy Faeser (54) betonte, dass es weitere Abschiebungen geben werde. «Dass Menschen, die in Deutschland Schutz vor Terror in ihrer Heimat gefunden haben, solche Taten verüben, macht uns alle wütend. Genau deshalb haben wir als einziger Staat in Europa erstmals wieder schwere Straftäter nach Afghanistan abgeschoben und werden dies weiter tun.»

Bahnverkehr in Aschaffenburg steht still

Züge von und nach Aschaffenburg werden nach Bahnangaben aktuell zurückgehalten. Wie gross die Auswirkungen auf den Regional- und Fernverkehr sein werden, war zunächst nicht absehbar.

Aschaffenburg liegt im Bundesland Bayern, knapp 40 Kilometer südöstlich von Frankfurt am Main (Hessen). Der Park namens Schöntal ist innenstadtnah. Die Polizei ist dort immer mal wieder mit Fussstreifen unterwegs, wie der Sprecher sagte. Womöglich auch deshalb hätten die Verdächtigen rasch gefasst werden können.

Klar ist: Bei der Festnahme halfen auch Zivilisten, die den Täter nach dem Angriff verfolgten. Der historische Park im englischen Gartenstil ist nach Stadtangaben etwas mehr als neun Hektar gross.

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