Illegale sorgen für Tumult bei Trump-Abschiebeflug
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Politik ruft zum Boykott auf
US-Billigairline übernimmt Trumps Abschiebeflüge

Die US-Fluggesellschaft Avelo Airlines übernimmt umstrittene Flüge, um Migranten auszuschaffen. Die Entscheidung stösst auf heftige Kritik von Politikern, besonders im US-Bundesstaat Connecticut. Der Avelo-Chef verteidigt den Schritt als wichtig fürs Geschäft.
Publiziert: 16.04.2025 um 10:44 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2025 um 15:58 Uhr
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Die US-Airline Avelo hat ein neues Geschäftsfeld für sich entdeckt – die Deportation von Migranten aus den USA.
Foto: Wikipedia

Darum gehts

  • Avelo Airlines übernimmt umstrittene Flüge, um Migranten auszuschaffen
  • Im Bundesstaat Connecticut fordern Politiker den Entzug von Steuervergünstigungen für Avelo
  • Avelo betreibt 20 Boeing 737 und stationiert drei davon für die Ausschaffungen am Mesa Gateway Airport
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Daniel MacherRedaktor News

Die Abschiebeflüge unter US-Präsident Donald Trump (78) haben es bis vor den Supreme Court geschafft. Der Richter James E. Boasberg hatte in dem «Alien Enemies Act» – ein umstrittenes Kriegsgesetz aus dem Jahr 1798 – keine ausreichende Grundlage für die Abschiebungen gesehen und die Flüge gestoppt. Vor einer Woche hat der Supreme Court die Klage abgewiesen – die Ausschaffungen können also weitergehen.

Warum also nicht ein Geschäft daraus machen? Das hat sich offenbar die Fluggesellschaft Avelo Airlines gedacht und wird neu die umstrittenen Ausschaffungsflüge übernehmen

Kritik vonseiten der Politik

Die junge US-Fluggesellschaft aus Houston, Texas, betreibt 20 Boeing 737 und konzentriert sich auf kostengünstige Flüge von regionalen Flughäfen. Trotz Rentabilität musste Avelo, wie der «Aero Telegraph» berichtet, seine Strategie überarbeiten, um im aktuellen Marktumfeld zu bestehen. Doch der aktuelle Entscheid für die Übernahme der Ausschaffungsflüge stösst auf heftige Kritik.

Mehrere Politiker haben sich gegen das neue Geschäftsfeld von Avelo ausgesprochen. Besonders in Connecticut, wo die Fluggesellschaft eine Basis hat und Steuervergünstigungen erhält, wächst der Druck. Der Bundesstaat erwägt nun, Unternehmen, die bei Abschiebungen helfen, die Subventionen zu entziehen. Zudem gab es Proteste an Flughäfen und Petitionen gegen Avelo. 

«Zu wertvoll, um sie nicht zu nutzen»

Avelo-Chef Andrew Levy verteidigte indessen die Entscheidung und bestätigte die Stationierung von drei Boeing 737 am Mesa Gateway Airport in Arizona, mit denen die Ausschaffungen durchgeführt werden sollen. Die Flüge seien wichtig fürs Geschäft, weil sie unabhängig von Treibstoffpreisschwankungen und Konjunkturrisiken seien, so Levy. So könne man das Kerngeschäft mit Linienflügen stabil weiterentwickeln.

«Nach eingehenden Überlegungen sind wir zu dem Schluss gekommen, dass diese neue Möglichkeit zu wertvoll ist, um sie nicht zu nutzen, da sie uns helfen wird, unsere Finanzen zu stabilisieren und unsere Reise fortzusetzen», sagte Levy laut der Zeitung «The Middletown Press».

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