Pöbel-Passagier gestoppt
Jetzt spricht das Polizei-Pärchen über Einsatz im Ferien-Flieger

Eigentlich sollte es in die Ferien gehen. Doch selbst im Flieger war der Einsatz einesPolizisten-Paares aus Österreich gefragt. Sie mussten einen pöbelnden Passagieren bändigen. Wie sie das genau angestellt haben, berichten die beiden Beamten.
Publiziert: 04.01.2022 um 17:01 Uhr
Selbst in den Ferien im Einsatz: Das Polizisten-Paar aus Österreich.
Foto: Zvg

Sie waren gerade auf dem Weg in die Ferien – doch dann waren sie plötzlich gefragt: Ein Pärchen, beides Polizisten aus Österreich, mussten am 29. Dezember 2021 auf dem Lufthansa-Flug von Frankfurt (D) nach Vancouver in Kanada einen pöbelnden Passagier überwältigen.

Zwei Stunden nach dem der Flieger in der Luft war, kam es zu dem Vorfall. Der Mann drehte auf einmal durch. «Wir und alle anderen Passagiere waren aufgrund der Drohungen des Mannes in den ersten Momenten des Vorfalls wirklich mit Todesangst konfrontiert. Der Mann sass nur zwei Sitze von uns entfernt, dazwischen war der Gang», sagt das Polizisten-Pärchen, die mit Vornamen Benjamin und Bianca heissen, zur österreichischen Zeitung «Krone». Wieso der Mann ausrastete, ist nicht bekannt.

Klar war dagegen: Er muss gebändigt werden. Also besprachen sich die beiden Österreicher, ob sie sich als Polizisten zu erkennen geben sollten. Schliesslich wandten sie sich an die Crew und boten ihre Unterstützung an. «Ein Crew-Mitglied verblieb bei dem Passagier und versuchte, Zeit zu schinden. Der Verdächtige beruhigte sich dann zwar etwas – aber da trotz alledem eine gegenwärtige Gefahr vorlag, erteilte man uns nach Rücksprache mit den Piloten die rechtliche Freigabe und Anordnung zur Festnahme.»

Zur Sache ging es dann in der Bord-Küche, wie das Pärchen schildert. «Wir haben dann in der Bord-Küche zugegriffen – und den Mann mit einer Hebeltechnik zu Boden gebracht und fixiert.»

Ich bin stolz auf unsere beiden Bediensteten

Anschliessend wurde der Pöbel-Passagier auf gefährliche Gegenstände abgesucht und ihm Handschellen angelegt «und gemäss interner Richtlinien der Fluglinie mit Kabelbinder auf einem isolierten Sitzplatz fixiert.» Den restlichen Flug behielten die Polizisten den Mann im Auge. In Kanada angekommen, wurde der Pöbel-Passagier den Behörden vor Ort übergeben. Und so konnten die Österreicher ihren nächsten Flug nach Mexiko pünktlich erreichen.

«Jeder betriebsstörende Passagier kann die Sicherheit eines Fluges erheblich gefährden. Ich bin stolz auf unsere beiden Bediensteten – ihr Einschreiten war mutig, intelligent und beherzt,» sagte Innenminister Gerhard Karner (54) über den Vorfall an Bord der Maschine. «Dieses Einschreiten zeigt einmal mehr, wie professionell und engagiert die Polizistinnen und Polizisten in Österreich sind, auch ausser Dienst und in den Ferien.»

Die Airline bedankte sich für den Einsatz der Polizisten an Bord. Auch der österreichische Air Marshal Service, der von Beamten des Einsatzkommandos Cobra gestellt wird, lobte das Einschreiten der beiden Polizisten. Sicherheit sei die oberste Prämisse in der Luftfahrt, deshalb sei die Überwältigung des Mannes die richtige Entscheidung gewesen, so ein leitender Beamter des EKO Cobra. (jmh)

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