Er kennt die Strassenverkehrsordnung in- und auswendig. Regelmässig macht Niclas M.* (18) Jagd auf Parksünder und Verkehrsverstösse. Als «Anzeigenhauptmeister» sorgte er mehrfach für Schlagzeilen. Und immer wieder berief er sich auf das Gesetz, wenn ein wütender Autofahrer ihn wegen einer Anzeige anschnauzte.
Mit seinem ungewöhnlichen Hobby hat Niclas M. inzwischen einige Fans im Internet. Allein auf Instagram hat er mehr als 70'000 Follower. Sein Credo: «Gesetze sind nun mal dafür da, dass sie eingehalten werden.»
Doch jetzt geriet der 18-Jährige selber in den Konflikt mit dem Gesetz und wurde verurteilt – und zwar wegen Volksverhetzung. Der Prozess fand Mitte Mai statt. «Da der Angeklagte zur Tatzeit noch Jugendlicher war, wurde der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt», erklärt das zuständige Gericht auf Anfrage von Bild.
Er ist mit Bodyguards unterwegs
Tatsächlich soll er die Tat noch als Schüler begangen haben. In einem Klassenchat soll Niclas M. Inhalte geteilt haben, in denen der Tod von Impfgegnern gefordert wird. Der «Anzeigenhauptmeister» selber wehrt sich gegen den Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Das Gericht verurteilte den Hilfssheriff aber. Das Urteil: 100 Arbeitsstunden und 1000 Euro Busse (980 Franken). Noch ist das Urteil aber nicht rechtskräftig. Wie «Bild» weiter berichtet, soll Niclas M. in Berufung gehen.
Zuletzt sorgte Niclas M. Anfang Mai für Schlagzeilen, als ein Falschparkierer auf ihn losging. Der «Anzeigenhauptmeister» hatte aber vorgesorgt und war mit Bodyguards unterwegs. Kein Wunder: Im März wurde M. bereits in einer S-Bahn von einem Mann angegriffen.
* Name bekannt