«Hoffen, dass sie das Amt zurücklegt»
Ösi-Gemeinde zittert vor eigener Anzeigenhauptmeisterin

Der deutsche Anzeigenhauptmeister sorgt im ganzen Nachbarland für Furcht und Ärger. Nun gibt es auch in Österreich ein Pendant. Ein «Anzeigenteufel» soll dort aktuell eine Gemeinde mit Anzeigen überfluten.
Publiziert: 23.05.2024 um 18:12 Uhr
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Aktualisiert: 23.05.2024 um 22:20 Uhr
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Diese von der Gemeinde abgeflachte Stelle im österreichischen Dorf Feuerbrunn sorgt bei einer Bewohnerin für Ärger.
Foto: Google maps
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Melissa MüllerRedaktorin News

Ganz nach dem Vorbild des deutschen Anzeigenhauptmeisters hält eine von ihren Mitbürgern «Anzeigenteufel» genannte Frau nun auch in Österreich die Behörden auf Trab. Die Unbekannte, welche sich selbst als «Sheriff» bezeichnen soll, hat es in der Gemeinde Grafenwörth in Niederösterreich besonders auf Autofahrer und Hundebesitzer abgesehen. «Wir hoffen, dass sie bald das Amt zurücklegt und wir alle wieder in Frieden und Harmonie das Leben geniessen können», beschwert sich eine Bewohnerin gegenüber der «Kronen Zeitung». 

Ein besonders grosser Dorn im Auge der österreichischen Anzeigenhauptmeisterin ist ihr gemäss der Zeitung eine von der Gemeinde abgeschrägte Fläche im Ortsteil Feuersbrunn. Wer auch immer dort sein Auto abstellt, kassiere eine Anzeige. Offenbar hält die Frau die Fläche für einen Gehweg und nicht für einen Parkplatz. Besonders frustrierend ist das für einen Nahversorger, dessen Lieferanten oft dort halten. 

Gemeinde findet Parkieren okay

Skurril: Die Gemeinde sieht das offenbar anders. «Die Stelle war aus unserer Sicht immer als Parkplatz gedacht und wurde jahrelang auch ohne Probleme als solcher genutzt. Das soll auch in Zukunft so bleiben», sagt Bürgermeister Alfred Riedl der Zeitung. Da dennoch eine Flut von Anzeigen auf die Gemeinde eingeprasselt sein soll, werde die Problematik nun von der Polizei und zuständigen Behörden geprüft.

Die Sorgen-Fläche ist aber nicht der einzige Ort, wo Autofahrer mit Anzeigen rechnen müssen. Offenbar ist dem «Anzeigenteufel» auch ein Parkplatz in der Nähe eines Restaurants ein Dorn im Auge. Mehrere Besucher wurden dort gemäss der Zeitung für das vermeintliche Falschparkieren angeschwärzt.

Die Anzeigenhauptmeisterin stört sich allerdings nicht nur an den vermeintlichen Falschparkern. Eine Hundeliebhaberin ist sie wohl auch nicht. Schon mehrfach soll sie Anzeige gegen Hundebesitzer erstattet haben, weil diese ihre Tiere nicht ordnungsgemäss angeleint hätten – selbst dann, wenn sie sich auf dem eigenen Grundstück befanden.

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