Neben Getränkeflaschen würde dann etwa auch auf Marmeladen- oder Senfgläser ein Aufpreis fällig, der bei Rückgabe des Glases im Supermarkt erstattet wird.
Die «Mutter aller Schlachten ist es, die Plastikproduktion zu senken», sagte Couillard. Ziel sei es, bis 2040 gänzlich auf Plastikverpackungen zu verzichten. Dafür müsse jedoch viel mehr Glas wiederverwertet werden.
Ausweitung in kommenden zwei Jahren
Für die Einführung eines Pfandsystems brauche es zunächst noch einen «rechtlichen Rahmen», sagte die Ministerin weiter. Dieser werde bis Ende des Jahres erarbeitet. Die Pilotprojekte können dann im kommenden Jahr starten, eine Ausweitung des Systems werde in den kommenden zwei Jahren angestrebt. Supermärkte ab einer bestimmten Grösse würden dann «verpflichtet», leere Glasverpackungen zurückzunehmen.
Für die Einführung eines verpflichtenden Pfandsystems brauche es ausserdem noch Reinungsanlagen, um die Flaschen und Gläser aufzubereiten. Auch dies sei bereits in Vorbereitung, sagte Couillard. Im Mai hatte sie zudem eine Initiative zur Herstellung standardisierter Gefässe ausgerufen. Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist aufgerufen, die Normen zu übernehmen, damit sie einfacher wiederverwendet werden können.
In Frankreich liegt die Wiederverwendungsquote bei Haushaltsverpackungen nach offiziellen Angaben weit unter einem Prozent. Bis 2027 soll sie auf zehn Prozent steigen. Um die Unternehmen dazu zu bewegen, Mehrwegglas anstelle von Einwegplastik zu verwenden, hat das Umweltministerium einen Fonds im Umfang von 50 Millionen Euro aufgelegt. (AFP)