Die Bedenken um die mentale Fitness von Joe Biden (81) werden weiter genährt. Der US-Präsident hat an einer wichtigen Stelle einer Rede am letzten Tag des Nato-Gipfels in Washington ausgerechnet den Namen des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (46) mit jenem von Kremlchef Wladimir Putin (71) vertauscht.
Biden sprach über den russischen Angriffskrieg und wollte dann das Wort Selenski erteilen. Er sagte: «Nun übergebe ich das Wort an den Präsidenten der Ukraine, der ebenso viel Mut wie Entschlossenheit besitzt. Meine Damen und Herren: Präsident Putin.»
«Ich bin besser»
Noch während er sich vom Rednerpult wegdrehte, bemerkte der 81-Jährige den Fehler. Er korrigierte sich und sagte entschuldigend, er sei halt sehr darauf konzentriert, Putin zu besiegen. Selenski, der neben ihm auf der Bühne stand, konterte Bidens Patzer mit den Worten: «Ich bin besser.»
Bei einem Zwischenstopp in Irland wurde Selenski nun darauf angesprochen. Auf die Frage, wie seine Reaktion ausfalle, antwortete Selenski, es sei ein Fehler gewesen. «Die Vereinigten Staaten haben den Ukrainern viel Unterstützung zukommen lassen. Ich denke, wir können ein paar Fehler vergessen.»
Bei der mit Spannung erwarteten Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels machte Biden wenig später erneut ein Durcheinander und verwechselte gleich bei der ersten Journalistenfrage wieder zwei Namen.
Vizepräsidentin Trump?
Der Journalist fragte Biden, was er über die Chancen von Vizepräsidentin Kamala Harris (59) denke, den republikanischen Herausforderer Donald Trump (78) bei der Präsidentenwahl zu schlagen, wenn sie für die Demokraten ins Rennen ginge. Biden antwortete: «Sehen Sie, ich hätte Vizepräsident Trump nicht als Vizepräsidentin gewählt, wenn ich nicht denken würde, dass sie für das Amt des Präsidenten qualifiziert ist.»
Hinsichtlich seiner eigenen Kompetenz für das Amt zeigte sich Biden ungeachtet der peinlichen Versprecher weiterhin überzeugt: «Ich glaube, ich bin die am besten qualifizierte Person für den Job», sagte Biden bei der Pressekonferenz. «Ich möchte die Arbeit, die ich begonnen habe, zu Ende bringen.»
Biden stand bei dem Nato-Treffen unter ständiger Beobachtung, nachdem er bei seinem ersten TV-Duell gegen Trump Ende Juni in den Augen einer breiten Öffentlichkeit komplett versagt hatte.