Offiziell war sie Übersetzerin
AfD-Politiker nimmt Tantra-Masseurin nach Russland mit

Drei AfD-Abgeordnete reisen im vergangenen Herbst nach Russland. Als wäre das nicht schon Aufregung genug, wird jetzt bekannt: Auch zwei Frauen waren mit dabei – eine davon mit einem speziellen Job.
Publiziert: 03.03.2023 um 16:34 Uhr
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Der AfD-Abgeordnete Christian Blex gerät unter Druck.
Foto: imago images/Future Image

Vergangenen September reisten drei AfD-Funktionäre nach Russland. Das sorgte in der eigenen Partei bereits für gehörig Unruhe, vor allem auch aufgrund des aktuellen Ukraine-Krieges. Die Landtagsabgeordneten Christian Blex (Nordrhein-Westfalen), Hans-Thomas Tillschneider (Sachsen-Anhalt) und Daniel Wald (Sachsen-Anhalt) reisten nicht allein – die drei Politiker hatten weibliche Begleitung.

Offiziell agierten die beiden Frauen als Übersetzerinnen für die Landtagsabgeordneten. Gemäss «Spiegel»-Recherchen haben die Frauen allerdings einen ganz anderen beruflichen Hintergrund. Eine der Begleiterinnen arbeitet als Bürokauffrau, die andere betreibt ein Tantra-Massagestudio mit sexuellen Dienstleistungen.

Die Tantra-Masseurin teilt gegenüber dem «Spiegel» mit, sie «beherrsche einfach Russisch». Zudem engagiere sie sich gerne politisch. Gemäss dem Bericht sei die Masseurin immer wieder auf Demonstrationen für die AfD zu sehen.

Trip vorzeitig abgebrochen

Auch die Bürokauffrau trat schon auf einer AfD-Demo auf, verbreitete Verschwörungstheorien. Die Medien würden nur das veröffentlichen, «was der Bundesnachrichtendienst vorschreibt», heisst es in dem Artikel.

Die Reisekosten für die beiden Begleiterinnen wurden von der AfD übernommen. Warum die beiden Frauen nach Russland mitreisen durften, will die AfD-Fraktion aus Sachsen-Anhalt gegenüber dem «Spiegel» nicht sagen.

Nach der Russland-Reise gerieten die drei AfD-Abgeordneten ins Kreuzfeuer der Kritik. Christian Blex wurde deswegen sogar aus der Fraktion ausgeschlossen. Die Fraktion begründete den Ausschluss damals mit einem «schwerwiegenden Vertrauensbruch».

Wegen der harschen Kritik brachen die Abgeordneten die Reise vorzeitig ab. Ursprünglich stand auch ein Besuch in den von Russlands Präsidenten Wladimir Putin (70) besetzten Gebieten im Donbass auf dem Programm. Dazu kam es aber nicht. (zis)

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