Auf einen Blick
- Pässe von Zürcher Paar in Kasachstan gestohlen
- Stromausfall verzögert Visa-Prozess um drei Stunden
- Schweizer Vertretung 2000 Kilometer entfernt in Astana
Kurz nicht aufgepasst und die Pässe von Jenny W.* (26) und ihrem Freund waren weg. Das junge Paar aus Zürich hatte knapp zwei Wochen durch Kasachstan und Kirgistan hinter sich. Statt das Ende ihres Trips zu geniessen, mussten die Schweizer sich um neue Pässe und einen neuen Rückflug kümmern.
Für Jenny W. war die Pass-Frage als gebürtige Deutsche schnell geklärt. Nicht so für ihren Freund. Das Problem: Das Paar befand sich in der Stadt Almaty. Während Deutschland dort eine Vertretung hat und somit vor Ort den neuen Pass ausstellen konnte, sah es für den Zürcher schlecht aus. Die Schweizer Vertretung befindet sich in Astana – gut 2000 Kilometer weit weg. Die Folge: Der Pass musste verschickt werden – und das dauerte. Und tatsächlich: Zwei Tage vergingen, bis der Pass da war. Die Freude war gross, währte aber nicht lange.
Plötzlich fiel der Strom für drei Stunden aus
«Als wir zur Migrationspolizei fuhren, um den Ausreisestempel abzuholen, erlebten wir eine böse Überraschung: Es hiess, wir bräuchten ein Visum zur Ausreise, das dauere», berichtete der Freund der 26-Jährigen bei «Blue News». Also musste das Paar in ein anderes Gebäude. Sie seien sie nicht die Einzigen gewesen, die Fingerabdrücke brauchten. Sie mussten warten.
Mit Glück und Hartnäckigkeit kamen sie schneller dran als gedacht. Und dann fiel plötzlich der Strom aus. Nicht für ein paar Minuten, sondern für drei Stunden. Das Paar befürchtete schon, dass sie am nächsten Tag wieder kommen müssen. Doch sie hatten Glück. «Der Beamte hinter dem Visa-Schalter blieb tatsächlich unseretwegen länger, bearbeitete unseren Antrag. Eine Stunde nach Dienstschluss überreichte er uns unsere Visa.»
Im Flugzeug bekam der Freund von Jenny W. eine Faust verpasst
Jetzt konnte es in den nächsten Flieger gehen. Das Paar buchte einen neuen Rückflug über Istanbul. Der ganze Stress schien vorbei. Erleichterung. Doch als die Zürcher in der Maschine sassen und sich auf den Start Richtung Heimat freuten, bekam der Freund von Jenny W. plötzlich eine Faust verpasst. Eine Frau schlug auf ihn ein.
Der Grund: Er hatte das Gepäckfach geöffnet und eine Laptoptasche war herausgefallen. Die wütende Besitzerin des Laptops stürmte daraufhin auf ihn zu. Der Freund der aufgebrachten Dame konnte die Situation am Ende entschärfen. Inzwischen sind Jenny W. und ihr Freund wieder in der Schweiz und sind dankbar, nach all dem Stress wieder zu Hause zu sein.
* Name bekannt