Obwohl der Westen zögert
Ukraine bereitet Infrastruktur auf Kampfjets vor

Kampfjets sind der nächste Zankapfel des Westens, wenn es um die militärische Unterstützung der Ukraine geht. Diese bereitet sich aber auch ohne Zusage schon auf die ersten Lieferungen vor.
Publiziert: 28.01.2023 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2023 um 13:39 Uhr
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Die Ukraine möchte Kampfjets – beispielsweise amerikanische F-16.
Foto: Keystone

Im Gegensatz zu den jüngsten Zusagen für westliche Panzer hat die Ukraine noch keine konkreten Angebote für moderne Kampfflugzeuge von Verbündeten wie den USA, Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und anderen erhalten. Wie «The Drive» berichtet, bereitet sich das angegriffene Land trotzdem schon auf allfällige Lieferungen vor.

Denn um Jets wie die US-amerikanischen F-16 Fighting Falcons, französische Mirage- oder Rafale-Kampfflugzeuge effizient gegen Aggressor Russland einsetzen zu können, bedarf es nicht nur Piloten und Wartungspersonal – sondern auch gut präparierte Flugplätze.

Ukraine baut Flug-Infrastruktur aus

«Wir müssen die Infrastruktur der Flugplätze vorbereiten, damit die Piloten sicher auf den Landebahnen landen können», sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Oberst Juri Ignat, am Freitag bei einer Pressekonferenz in der Ukraine. Er machte keine genauen Angaben darüber, wo oder wie viele Flugplätze in Planung sind oder welche Art von Arbeiten durchgeführt werden müssen. Wahrscheinlich geht es aber um die Verbesserung der Qualität der Betriebsflächen und die Verlängerung der Start- und Landebahnen, so das Portal.

Denn die meisten westlichen Flugzeuge sind für den Betrieb auf viel unberührteren Oberflächen ausgelegt, die selbst von kleinen Trümmerteilen sorgfältig gesäubert werden. Wenn die Ukraine also westliche Kampfflugzeuge haben will, braucht sie eine Infrastruktur, die ihren betrieblichen Anforderungen entspricht.

Westen ist sich uneinig über Lieferungen

Der ukrainische Luftwaffen-Chef wiederholte am Freitag nochmals die Forderung nach den F-16-Jets. «Die F-16 ist eines der beliebtesten Modelle in der ganzen Welt und wäre der beste Kandidat für die Luftwaffe.» Im Westen ziert man sich allerdings noch vor Kampfjet-Lieferungen.

Zwar haben die USA und Frankreich eine Lieferung nicht kategorisch ausgeschlossen. Doch man müsse dies «sehr sorgfältig diskutieren», so Jon Finer, der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater des Weissen Hauses am Donnerstag. Ähnlich äusserte sich auch Frankreich.

Anders sieht es in Mittel- und Osteuropa aus, wie die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» schreibt. Unter anderem der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki äusserte sich positiv. «Wenn über eine Lieferung von Kampfflugzeugen diskutiert wird, wird Polen dafür stimmen.» Litauen spricht sich ebenfalls für Kampfjet-Lieferungen aus.

Auch die Slowakei ist bereit dazu, ihre elf Kampfflugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 an die Ukraine abzugeben. «Wir sind bereit, diese Flugzeuge an die Ukraine zu übergeben, damit sie sich selbst verteidigen kann, und wir werden sie an niemanden weitergeben. Die Frage der Übergabe dieser Flugzeuge wird derzeit von der slowakischen Regierung geprüft», sagte Verteidigungsminister Jaroslav Nad' am Mittwoch. (chs)

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