Ukrainische Soldaten widerlegen Aussage mit diesen Videos
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Obwohl alles vorbereitet ist
Die Ukraine muss mit ihrer Gegenoffensive warten

Die Ukraine bereitet sich momentan auf eine grosse Gegenoffensive vor. Damit sollen Putins Truppen zurückgedrängt werden. Eigentlich sei der Angriff so gut wie vorbereitet, trotzdem müssen die Ukrainer noch warten – und zwar mit gutem Grund.
Publiziert: 13.04.2023 um 13:34 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2023 um 15:21 Uhr
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Die ukrainische Offensive wird seit Wochen erwartet.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images

Die Russen bereiten sich schon lange vor und haben einen Mega-Graben im Süden der Ukraine ausgehoben. 70 Kilometer lang. Damit wollen Putins Truppen die ukrainische Gegenoffensive in Richtung Melitopol aufhalten, die für das Frühjahr angekündigt ist. Ein Vorstoss in der Region würde den von Russland eroberten Landkorridor abschneiden, der das russische Festland mit der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim verbindet.

Und die Ukraine hat schon bewiesen, wie mächtig ihre Offensive sein kann. Vergangenes Jahr im Herbst wurden Putins Truppen von den Ukrainern zurückgedrängt. Sie mussten bereits eroberte Gebiete verlassen. Binnen weniger Tage konnte die Ukraine nach eigenen Angaben mehr als 400 Quadratkilometer Gebiet in der Region Cherson zurückerobern.

Seit Wochen wird der Gegenschlag erwartet. Doch die Ukraine wartet noch. «Die ukrainische Gegenoffensive ist zu 90 Prozent vorbereitet, wird aber erst in einem Monat beginnen», erklärt der ehemalige Präsidentenberater Olexij Arestowitsch (47). Der Grund für die Verzögerung: das schlechte Wetter. Der Boden sei einfach noch zu aufgeweicht. «Für einen Panzer braucht man 30 Zentimeter Boden, der so trocken wie Beton ist. Dafür muss es minimum zwei bis drei Wochen richtig sonniges Wetter haben. Laut Vorhersage wird es aber die nächsten zwei Wochen regnen.» Zuvor hatte Premierminister Denis Schmyhal (47) erklärt, dass die ukrainische Gegenoffensive im Sommer beginnen könnte.

Bald nicht mehr genug Raketen

Dass nur das Wetter ein Problem ist, glaubt der US-Geheimdienst aber nicht, wie aus den geleakten Dokumenten hervorgeht. Darin heisst es, dass es «fortdauernde Rückstände» bei der Ausbildung der Soldaten und bei der Munitionsversorgung gebe. Ausserdem seien die russischen Truppen schlagkräftig. Dies alles zusammen werde ukrainische «Fortschritte einschränken und die Verluste während der Offensive verstärken».

Ein anderes von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenes Dokument, dessen Echtheit zunächst nicht bestätigt werden konnte, listet detailliert den offenbar schlechten Zustand der ukrainischen Luftverteidigung auf. Laut dem auf Februar datierten Dokument bestehen 89 Prozent der ukrainischen Mittel- und Langstrecken-Luftabwehr aus alten sowjetischen Systemen, für die es bald nicht mehr genug Raketen geben dürfte.

Verfälschte Informationen können Kiew in Schwierigkeiten bringen

Die Veröffentlichung sensibler Daten und Einschätzungen ist für die ukrainische Führung sowohl militärisch als auch politisch ein schwerer Schlag. Präsidentenberater Mychajlo Podoljak (51) meinte, es sei kein Zufall, dass die Veröffentlichung ausgerechnet jetzt – vor Beginn der angekündigten Frühjahrsoffensive – komme. Er sieht Moskau als Quelle des Lecks.

Ändern werde man vorerst nichts an der geplanten Offensive, teilt die ukrainische Regierung am Dienstag mit – schliesslich handle es sich um Desinformation. Doch auch verfälschte Informationen können Kiew in Schwierigkeiten bringen. Umso wichtiger scheint es nun, dass die Ukraine bei ihrer bevorstehenden Frühlingsoffensive grosse Erfolge verbuchen kann.

Westliche Militärexperten befürchten, dass Eroberungsversuche der Krim durch die Ukraine zu einer erheblichen Eskalation des Krieges führen und Kremlchef Wladimir Putin (70) gar zum Einsatz von Atomwaffen provozieren könnten, da Moskau die strategisch wichtige Halbinsel als eigenes Staatsgebiet betrachtet. Die Atommacht hatte stets betont, die Krim mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. (jmh/SDA/AFP)

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