In der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang steigen die Fälle einer «unbekannten Atemwegserkrankung» an. Deswegen haben die Behörden eine fünftägige Abriegelung angeordnet, berichtete das in Seoul ansässige Newsportal «NK News» am Mittwoch unter Berufung auf eine Regierungsmitteilung.
Bis Sonntagabend müssen die Bewohner der Stadt in ihren Häusern bleiben und sich mehrmals täglich Temperaturkontrollen unterziehen. In Erwartung strengerer Massnahmen würden sich die Bewohner nun mit Waren eindecken. Ob auch in anderen Teilen Nordkoreas ein Lockdown verhängt wird, ist bislang unklar.
Kim Jong Un verkündete im August, Corona ausgerottet zu haben
Bei der «unbekannten Atemwegserkrankung» handelt es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um das Coronavirus – in der Mitteilung wird das aber mit keinem Wort erwähnt. Das hat einen guten Grund: Im letzten August hatte Diktator Kim Jong Un verkündet, das Virus in Nordkorea ausgerottet zu haben.
Generell bestätigte das Land erst im Jahr 2022 den ersten Corona-Fall, später erkrankte der Diktator selber. Die Zahlen stiegen – doch am 29. Juli stellte das Land die Meldungen plötzlich ein. Kurz darauf erklärte Kim Jong Un den Sieg über das Virus. Bis dato hat das Regime nie bekannt gegeben, wie viele Menschen sich mit dem Coronavirus infiziert haben oder wie viele daran gestorben sind. (hei)