«Er hat mir erzählt, dass er in Portugal geklaut hat. Da war ein offenes Fenster, dort ist er eingestiegen. Geld hat er keins gefunden. Aber ein Kind. Das hat er dann mitgenommen.» Es sind erschütternde Sätze, die vor dem Landgericht Braunschweig fallen.
Laurentiu C.* (50) wurde am Mittwoch befragt. Er sass 2019 gemeinsam mit Christian B.* in der deutschen Stadt im Knast. Christian B.* wird verdächtigt, Madeleine McCann entführt und ermordet zu haben. Seit 17 Jahren fehlt von dem Kind jede Spur.
«Er erzählte, er habe einen Bus besessen, Kinder mitgenommen und sie missbraucht», so C. vor Gericht. «Du kannst sie auch zwei, drei Tage behalten und dann wieder freilassen», soll B. ferner zu ihm gesagt haben. «Ich gehe davon aus, dass er mich provozieren wollte. Um festzustellen, ob ich auch was mit Kindern zu tun habe», ergänzte der Ex-Knacki.
B. soll ihm gegenüber mit mehreren Vergewaltigungen in Portugal geprahlt haben. 2005 vergewaltigte B. in Praia da Luz Diana M.* (72). Für die Tat wurde er zu sieben Jahren Knast verurteilt. Im aktuellen Prozess, in dem auch Laurentiu C. als Zeuge aussagte, geht es um die Vergewaltigung von Hazel B.* (40). B. verging sich 2004 in Praia da Rocha an ihr.
Sollte Laurentiu C. B.s Haus abfackeln?
Nur: Wie glaubwürdig sind die Aussagen von Laurentiu C.? Er hatte angedeutet, dass er sich an kaum etwas erinnere. Dann überraschte er die Staatsanwaltschaft mit den brisanten Aussagen.
Bei der Polizei hatte C. ausgesagt, dass B. ihn gefragt habe, ob man seine DNA auf Knochen unter der Erde finden könne. «Ob es das Kind betrifft, weiss ich nicht. Aber er hat mich das gefragt», erinnerte sich C.
B. soll seinen Knast-Kollegen zudem gebeten haben, sein Haus anzuzünden. «Ein grosses Haus, irgendwo auf dem Land. Er würde dann jemanden beauftragen, der mir dafür Geld gibt.» Warum B. ihn darum bat, weiss Laurentiu C. nicht.
* Namen bekannt