Chefermittler gibt neue Details bekannt
Maddie-Hauptverdächtiger hortete Kinderunterwäsche

Christian B. muss sich aktuell vor Gericht verantworten. Nun gibt der Chefermittler neue Details über den Maddie-Hauptverdächtigen bekannt: Er war ein exzessiver Sammler – und zwar von Kinderkleidung und Unterwäsche.
Publiziert: 24.05.2024 um 16:35 Uhr
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Christian B. steht aktuell vor dem Landgericht Braunschweig.
Foto: Keystone-SDA

Rainer G.* (55), Chefermittler vom deutschen Bundeskriminalamt (BKA), gab am Donnerstag neue Details zu einem Prozess um den Hauptverdächtigen im Fall der Vermissten Maddie McCann bekannt. Die damals Dreijährige verschwand 2007 aus einem Ferienapartment in Portugal, während ihre Eltern essen gingen. Seither fehlt von ihr jede Spur.

Beim Hauptverdächtigen handelt es sich um Christian B.* (47). Er muss sich aktuell wegen drei unabhängigen Vergewaltigungsvorwürfen und zwei Fällen des sexuellen Missbrauchs von Kindern vor dem Landesgericht Braunschweig (D) verantworten. Zwar geht es beim Prozess nicht um Maddie selbst. Doch geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass B. die Britin damals entführte und ermordete. Sämtliche B. vorgeworfenen Taten sollen sich zwischen 2000 und 2017 ereignet haben.

Ermittler stellen Hunderte Kinder-Kleidungsstücke sicher

Rainer G. leitet sämtliche Ermittlungen gegen B. und gibt nun neue Einblicke. Er erklärte, dass man auf einem verwahrlosten Anwesen von B. im Jahr 2016 bei einer Durchsuchung Kinderwäsche, Kinderbadeanzüge sowie Bikinis gefunden hätte – und zwar «im dreistelligen Bereich». 

Damit nicht genug. 2018 nahmen Ermittler das Grundstück erneut unter die Lupe, um nach Spuren zu suchen. Dies, weil sich die erste Durchsuchung vorrangig auf einen auf dem Grundstück stehenden Wohnwagen konzentrierte. 2018 fand das BKA dann einen Eimer, der voll mit Kleidung gewesen sein soll. Er war gemäss «Bild» in einem «Graben unter Schutt und Teerpappe» versteckt. Ob es sich auch hier um Kinderkleidung handelte, ist unklar. Laut dem BKA-Chefermittler konnte aufgrund der Witterung «keine konkrete Zuordnung» erfolgen. 

Deutschen Ermittlern zufolge hielt sich B. früher regelmässig an der Algarve in Portugal – wo Maddie verschwand – auf, um dort Gelegenheitsarbeiten zu übernehmen und in Ferienanlagen und Hotels einzubrechen. Dabei soll er auch Sexualverbrechen begangen haben. Weil B. früher unter anderem auch in Braunschweig lebte, ist aber das Landgericht in der niedersächsischen Stadt zuständig.

* Name bekannt 

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