Der geplante Blitzkrieg ist gescheitert. Inzwischen sind schon fast drei Monate rum. Noch immer hält die ukrainische Armee die Stellung und drängt die Russen zurück.
Der britische Militärgeheimdienst geht von herben Verlusten Moskaus in der Ostukraine aus, weshalb die Offensive «an Schwung verloren» habe. Der russische Schlachtplan sei «erheblich in Verzug», hiess es aus Geheimdienstquellen.
Aus der Not heraus schickt Kreml-Chef Wladimir Putin (69) offenbar nun seine Geheimwaffe an die Front. Das Panzerunterstützungsfahrzeug BMPT. Spitzname: «Terminator». Das berichtet die «Bild».
«Terminator» wurde bei 9.-Mai-Parade präsentiert
Den furchteinflössenden Spitznamen bekam das Fahrzeug, weil der BMPT fünf Ziele gleichzeitig ausschalten kann. Das behaupten zumindest die Russen.
Bisher kam der «Terminator» laut Russland einmal in Syrien zum Einsatz und wurde sonst lediglich auf Militärparaden präsentiert. Zuletzt am 9. Mai, als Putin eine grosse Parade zu Ehren des Sieges über Nazi-Deutschland abhielt.
Maschinenkanonen, Panzerabwehrraketen und Granatwerfer an Bord
Der Koloss wiegt 47 Tonnen, ist mehrfach gepanzert und bis an die Zähne bewaffnet. Die Aufgabe des BMPT ist es, die Panzer an der Front zu unterstützen. Dafür ist der «Terminator» ausgestattet. Maschinenkanonen, Panzerabwehrraketen, Granatwerfer und ein Maschinengewehr stehen der fünfköpfigen Besatzung zur Verfügung.
Hinzukommen mehrere Sensoren und Messer, mit denen die Ziele genau ins Visier genommen werden können. Der BMPT hat 1000 PS, kann 65 km/h erreichen und besitzt eine Reichweite von 550 Kilometern.
Offiziell besitzt Russland 20 solcher Fahrzeuge. Wie viele Putin nun in die Ukraine schickt, ist unklar. Geplant war einst eine Massenproduktion. Doch dieser Plan scheiterte. Ob der «Terminator» wirklich eine Killer-Maschine ist, bezweifeln Experten. Sie schätzen, dass er in erster Linie die Stärke Russlands demonstrieren und dem Gegner Angst einjagen soll. Ob das Panzerfahrzeug auch wirklich einwandfrei funktioniert, ist völlig unklar.
Gebiete zurückerobert
Währenddessen hat die ukrainische Armee offenbar weitere Geländegewinne in der Region um die Millionenstadt Charkiw im Nordosten des Landes erzielt. Soldaten der 127. Brigade hätten «die Russen vertrieben und die Staatsgrenze zurückerobert», teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Die ukrainische Armee bereitete sich derweil auf verstärkte Angriffe Russlands in der östlichen Donbass-Region vor.
Den ukrainischen Truppen gelang es nach Angaben Kiews nach einer Gegenoffensive, die Gebiete nördlich von Charkiw zurückzuerobern. Russland ziehe seine Einheiten aus der Region ab und verlegte sie für eine neue Offensive Richtung Luhansk in den Donbass, sagte der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch.
Russen setzen ihre Angriffe fort
Die Ukraine bereite sich auf «neue Angriffsversuche» der russischen Armee im Donbass vor, die darauf abzielten, «ihre Bewegungen in den Süden der Ukraine zu verstärken», sagte Präsident Selenskyj am Sonntagabend in einer Videobotschaft. Ein Ziel der russischen Truppen ist es nach Angaben Kiews, die Regionalhauptstadt Sewerodonezk einzukesseln.
Auch im Westen der Ukraine setzte die russische Armee ihre Angriffe fort. In der Region Lwiw nahe der Grenze zu Polen trafen am Sonntag laut Regionalgouverneur Maxym Kosytsky vier russische Raketen militärische Infrastruktur. Opfer gab es den Angaben zufolge keine. (jmh/AFP)