Neue Therapie macht Hoffnung – vor allem für Kinder und Jugendliche
Durchbruch bei Behandlung von Depressionen

Ein Forscherteam aus Köln linderte die Depressionssymptome einer jungen Frau, indem sie durch ihr Ohr einen Hirnnerv stimulierten. Diese adaptierte Methode ist besonders für Jugendliche und Kinder von Vorteil.
Publiziert: 10.05.2024 um 14:33 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2024 um 14:36 Uhr
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Die Stimulation des Vagusnervs durch das Ohr linderten die Depressionssymptome einer jungen Frau. (Symbolbild)
Foto: Shutterstock
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Fabienne MaagPraktikantin News

Depressionen, eine häufige psychische Erkrankung, die beinahe jeder Mensch bekommen kann, sind in der Schweiz sehr verbreitet. Rund 20 Prozent der Bevölkerung erkranken im Verlaufe seines Lebens daran, wobei Frauen häufiger davon betroffen sind als Männer, wie das Universitätsspital Zürich auf ihrer Website schreibt. 

Um eine Depression behandeln zu können, wird meist auf eine Therapie gesetzt. Im Vordergrund stehen dabei die Verhaltens- oder eine analytische Psychotherapie. Ein Forscherteam der Arbeitsgruppe für biologische Kinder- und Jugendpsychiatrie unter der Leitung von Dr. Julian Koenig an der Uniklinik Köln hat nun einen weiteren Ansatz getestet – ein medizinischer Durchbruch, wie das «Deutsche Gesundheitsportal» berichtet.

Durch die Stimulation eines Nervs im Ohr einer jungen Patientin konnten ihre Depressionssymptome vermindert werden. Bei Erwachsenen wurde diese Technik bereits vermehrt eingesetzt. Dabei wird eine Elektrode operativ unter das Schlüsselbein gesetzt und der sogenannte Vagusnerv, welcher der längste unter unseren zwölf Hirnnerven ist und für die Erholung, Ruhe und Verdauung zuständig ist, stimuliert. 

Durch Verfahren der Neuromodulation erstmals Linderung

Aufgrund der Risiken, die mit der Operation einhergehen, wurde diese Methode bisher nicht bei Kindern und Jugendlichen angewendet. Das Forschungsteam in der Uniklinik Köln konnte jedoch durch das Einsetzen einer Elektrode im Ohr einen ähnlichen Effekt erzeugen. Ein schwacher Stromfluss führt dazu, dass Äste des Vagusnerv ebenfalls stimuliert werden. 

Bei der betroffenen Patientin sprachen weder Medikamente noch die Psychotherapie an. Mit dem Verfahren der Neuromodulation konnte die Patientin aber erstmals eine Linderung der Symptome bemerken. Die Studie wurde in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift «The Journal of Pediatrics» veröffentlicht.

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