Nach zwei Jahren Pandemie fangen nun viele Länder an, deren Ende einzuläuten. Massnahmen werden gelockert oder sind bereits abgeschafft worden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich deshalb die Frage gestellt, in welche Richtung sich die Pandemie entwickeln könnte.
Wie der «Spiegel» berichtet, hat sie dabei drei Szenarien entwickelt, was aus dem Coronavirus werden könnte. Am wahrscheinlichsten sei es, dass Corona-Infektionen mit der Zeit zu schwächeren Krankheitsverläufen führen werden, sagt WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus (57).
Trotz zukünftiger Mutationen werde die Schwere der Krankheitsverläufe abnehmen. Der Grund: Die durch die Impfung und Infektionen verbesserte Immunität der Bevölkerung.
Trotzdem könne es aber sein, dass die Anzahl der Infektionen erneut ansteige. Dann nämlich, wenn die Immunität vieler Menschen mit der Zeit abnimmt. Gemäss WHO seien dann insbesondere für gefährdete Personengruppen weitere Auffrischungsimpfungen notwendig.
Auch saisonal wiederkehrende Corona-Wellen in den gemässigten Klimazonen, zu denen auch die Schweiz gehört, könnten durchaus vorkommen.
WHO geht von schwächeren Krankheitsverläufen aus
Das zweite Szenario der WHO wäre der beste Fall. Gemäss diesem sind zukünftige Corona-Varianten «deutlich weniger schwerwiegend» und auch der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen wäre gesichert, ohne dass eine erneute Impfung nötig wäre.
Am schlimmsten wäre das Eintreffen des dritten Szenarios. In diesem schildert die WHO den «Worst-Case». Das Virus würde sich dann nämlich in eine neue, hoch übertragbare und tödliche Bedrohung verwandeln. Selbst die Impfstoffe könnten gegen diese Gefahr wenig ausrichten und würde deren Immunität gegen schwere Krankheiten und Todesfälle schnell zunichtemachen. Das würde bedeuten, dass die derzeitigen Impfstoffe schnellstens angepasst werden müssten.
Es ist nicht das erste Mal, dass die WHO eine solche Prognose aufstellt. Schon zweimal hat sie das getan. Die kürzlich veröffentlichte werde voraussichtlich die letzte sein, so Ghebreyesus. (ced)