Neue Details zu Angriff auf Klassenlager
«Vermummte hatten Schülern angedroht, sie zu verprügeln»

Der brutale Angriff auf eine Berliner Schulklasse in einem Ferienlager schockiert. Vernehmungen der Schüler zeigen jetzt, wie skrupellos die Angreifer vorgingen.
Publiziert: 09.05.2023 um 11:56 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2023 um 11:46 Uhr
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Nachdem eine Schulklasse aufgrund eines rassistischen Angriffs aus einem Ferienlager fliehen musste, kommen immer mehr Details ans Licht.
Foto: Instagram/kiez_frauensee

In der Nacht auf Sonntag wurde eine Berliner Schulklasse in einem Ferienlager von einer Gruppe junger Menschen angegriffen, bedroht und rassistisch beleidigt. Die Vernehmungen der Schüler zeigen jetzt: Die Angreifer waren offenbar vermummt und schlugen gegen Fenster und Türen.

Wie «Focus» berichtet, handelte es sich bei dem aggressiven Mob um eine Gruppe von 28 Personen. Ein Sprecher der Polizei Cottbus sagte gegenüber der Zeitung: «Die Angreifer sind gegen Mitternacht mit vermummten Gesichtern im Lager aufgetaucht.» Dies hätten Zeugenbefragungen der Schüler und Schülerinnen im Alter von 15 und 16 Jahren ergeben.

«Fremdenfeindliche Parolen»

Der Mob schlug laut Polizeiangaben aggressiv um sich, hämmerte wild gegen die Türen der Unterkunft und gab schockierende rassistische Äusserungen von sich. Weiter sei es zu massiven Drohungen und Beschimpfungen gegen Schüler mit Migrationshintergrund gekommen.

Der Polizeisprecher sagte gegenüber «Focus» weiter: «Die Feiernden haben den Schülern angedroht, sie zu verprügeln.» Laut gegenwärtigem Ermittlungsstand waren die jungen Erwachsenen ebenfalls als Übernachtungsgäste in der Unterkunft angemeldet.

Schon vor der Eskalation sei es zu Anfeindungen seitens der Gruppe gekommen. «Man kann sich vorstellen, wie das auf die Schüler gewirkt haben muss, nachdem sie schon vorher verbal angegangen wurden», so der Pressesprecher weiter.

Innenministerin verurteilt Attacke

Am Dienstagmittag äusserte sich auch Deutschlands Innenministerin Nancy Faeser (52) zum Vorfall. So sagte sie im Rahmen einer Medienkonferenz: «Das, was da in Brandenburg passiert ist, ist furchtbar. Ich finde es schrecklich, dass die weichen mussten, die angegriffen wurden.» Man müsse den Vorfall jetzt genau aufarbeiten.

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Die Klasse war für ein Wochenende an den Frauensee im deutschen Bundesland Brandenburg gefahren, um sich dort auf eine bevorstehende Matheprüfung vorzubereiten. Die Gruppe Jugendlicher aus der Region feierte am Frauensee einen Geburtstag.

Noch in der Nacht mussten die besorgten Eltern ihre Kinder abholen. Mit zwei Polizeiautos wurde die Gruppe aus dem Ferienlager eskortiert. Der brandenburgische Staatsschutz ermittelt gegen die Angreifer wegen Volksverhetzung. (ene)

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