Ein Urteil aus Österreich sorgte vergangene Woche für Aufregung. Eine Familie in der nordösterreichischen Gemeinde Enzenkirchen muss ihr ganzes Haus inklusive Pool abreissen – trotz Baubewilligung.
Der damalige Bürgermeister erteilte der Familie im Jahr 2004 eine Baubewilligung für das Haus. Dazu gehörten auch ein Pool, eine Anbaugarage sowie eine Gartenmauer. Inzwischen aber haben Bewohner aus einer anderen Ortschaft Anzeige erstattet – mit fatalen Folgen für die Familie.
Laut Urteil des Landesverwaltungsgerichts Oberösterreich wurden mehrere Teile des Hauses auf Grünland gebaut, wie «heute» berichtet. Das Wohnhaus sei «ca. um 5,5 Meter verschoben und zum Teil auf dem (Grünland) errichtet worden». Zusätzlich sei auch die Doppelgarage um «ca. 5,00 Meter verschoben worden», so das Gericht.
«Die Familie ist natürlich völlig fertig»
Weil einige Gebäudeteile im Grünland errichtet wurden und dort nicht gebaut werden darf, komme laut Gericht eine nachträgliche Bewilligung «nicht in Betracht». Es liege «kein gültiger Baukonsens vor», so die Richter.
Bewohner aus einer anderen Ortschaft hatten Anzeige erstattet, weil die besagte Gemeinde lange Zeit nicht gegen Schwarzbau vorgegangen sei. Davon sei auch das Grundstück der Familie betroffen, wo gewisse Teile «verschoben und zum Teil auf Grünland» errichtet worden seien.
Der Enzenkirchner Bürgermeister Christian Gmundner meint gegenüber «heute», das Urteil sei «drastisch und existenzbedrohend». «Die Familie ist natürlich völlig fertig», so der Bürgermeister. Bevor die Gebäude aber abgerissen werden, kann die Familie noch eine Beschwerde beim Verfassungs- oder Verwaltungsgerichtshof einreichen. (zis)