So sieht es in Putins Panzer-Zug aus
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Hammam und Kosmetik-Salon:So sieht es in Putins Panzer-Zug aus

Neue Bilder aufgetaucht
So luxuriös reist Putin im Panzerzug

Aus Sicherheitsgründen reist Wladimir Putin im Panzerzug von Meeting zu Meeting. Neue Fotos gewähren nun auch einen Blick ins Innere.
Publiziert: 06.07.2023 um 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 06.07.2023 um 11:14 Uhr
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Es gibt nur wenige Bilder von Putins Panzerzug.
Foto: kreml.ru
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Jenny WagnerRedaktorin News

Das Flugzeug von Wladimir Putin (70) blieb in den vergangenen Monaten mehrheitlich am Boden – zu gross ist die Angst vor einem Anschlag. Stattdessen setzt der russische Präsident auf seinen Panzerzug, der ihn von Termin zu Termin fährt.

Beim Preis des Luxusgefährts auf Schienen drohen einem allerdings die Gesichtszüge zu entgleisen. Das russische Investigativportal «Dossier Center» fand heraus: Der Zug hat den Kreml mindestens 6,8 Milliarden Rubel gekostet – umgerechnet 67,6 Millionen Franken.

Von aussen lässt sich kaum erahnen, wie teuer das Gefährt ist. Die Waggons sind aus weissem und grauen Metall, mit einigen grauen Akzenten. Funkantennen auf den Dächern dienen der verschlüsselten Kommunikation. Alle Waggons sind zum Schutz vor Anschlägen gepanzert, es gibt ein Schlaf- und ein Konferenzzimmer. Doch weil Putin immer mehr Zeit im Zug verbringt, wird dieser laufend hochgerüstet.

«Dossier Center» hat Auftragsdokumente von Tsirkon Servis analysiert. Das Unternehmen wartet Putins Zug und bezeichnet ihn als «Hauptpassagier». Die Dokumente zeigen: Der Zug ist besser ausgestattet als viele Luxushotels. Er verfügt nicht nur über einen eigenen Fitnesswaggon, sondern auch über ein eigenes Hammam sowie einen Extrawaggon für kosmetische Behandlungen. Dieser ist auch mit Geräten für den medizinischen Notfall ausgestattet.

Defibrillator und Anti-Aging-Geräte

Darin befindet sich ein Defibrillator, eine Infusionspumpe und ein Aspirator, der Schleim in den Atemwegen löst. Aber auch Geräte für Lymphdrainagen, Massagen und Lifting sind im Waggon untergebracht.

Die Inneneinrichtung richtet sich ganz nach dem Geschmack von Putin: «Natürliche Oberflächen, edles Holz sowie den typischen Stil der 1970er-Jahre», heisst es auf der Webseite von Tsirkon Servis.

Natürlich muss jeder Waggon abhörsicher sein und gleichzeitig überall Satellitensignale empfangen. Umgerechnet 15'000 Franken wurden allein investiert, um sicherzustellen, dass alle Fernseher auch im Tunnel stets Signale empfangen. Es sei dem russischen Präsidenten wichtig, dass er jederzeit die russischen Nachrichten verfolgen könne, wurde als Begründung angegeben.

Nächster Auftrag liegt bereits vor

Der Panzerzug verfügt über 22 Waggons, die aber nicht alle zum Einsatz kommen. Putin kann je nach Situation entscheiden, welche Waggons er braucht. Und es gibt bereits einen neuen Auftrag des Präsidenten. So soll es künftig mehrere Lounges mit Bars und zwei Restaurants geben.

In Betrieb genommen wurde der Zug 2014 oder 2015. Allerdings hat ihn der Kreml kaum genutzt – bis August 2021. Zu dieser Zeit soll Putin auch damit begonnen haben, Truppen nahe der ukrainischen Grenze zusammenzuziehen.

Damit Putin jederzeit losfahren kann, werden die Zugpläne geändert, sobald der Panzerzug Fahrt aufnimmt. So wird sichergestellt, dass er ohne Hindernis zum Ziel fahren kann. Und auch Bahnstationen zu Putins persönlichen Liegenschaften wurden eigens errichtet.

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