Alternative genannt
Deutet Biden hier erstmals seinen möglichen Rückzug an?

Erstmals hat US-Präsident Biden angedeutet, dass auch jemand anders seinen Job machen könne. Trotz schwindender Unterstützung erachtet er sich weiterhin als «am besten qualifiziert» für das Amt. Bei einem kämpferischen Auftritt räumte er eine mögliche Alternative ein.
Publiziert: 17.07.2024 um 00:23 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2024 um 07:12 Uhr
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Erstmals hat US-Präsident Joe Biden eine Alternative für sich als Landesführer der Vereinigten Staaten angedeutet.
Foto: Keystone
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Es gebe keine Alternative für ihn als US-Präsident. Wiederholt hat Joe Biden (81) in diesen Tagen beteuert, er sei für das Präsidentenamt «am besten qualifiziert».

Doch seine Versprecher und Aussetzer sind zur Norm geworden. Die US-Wahllandkarte sieht zunehmend rot aus. Rot sind republikanische US-Bundesstaaten, blau solche in demokratischer Hand.

Zunehmend rote Landkarte

Laut CNNs John King, der in US-Wahlnächten die Hochrechnungen jeweils auf einer interaktiven Wahlkarte visualisiert, sieht die Lage für Biden zunehmend schwierig aus.

Zum Auftakt des Parteitags der Republikaner am Montag hatte King die Karte hervorgeholt, die sonst ihren Auftritt alle vier Jahre Anfang November hat.

Kings Fazit: Bidens Amtsvorgänger Donald Trump (78) dürfte, Stand heute, auch kritische Swing States kapern. Ein solches Blatt in bloss noch 16 Wochen zu wenden, das habe laut King noch niemand geschafft.

Würde sich aus nur einem Grund zurückziehen

In einem Interview hatte Biden jüngst den – neben Gott – einzigen Grund aufgeführt, der ihn zum Rückzug bewegen könne: Wenn es so aussieht, dass er die Wahl nicht gewinnen kann.

Das zeichnet sich zunehmend ab. Bei einer Rede am Dienstag in Las Vegas vor der schwarzen Bürgerrechtsbewegung NAACP gab sich Biden weiterhin unbeeindruckt. Er sprach energisch, hob immer wieder die Faust und rief: «I am all in», «Ich bin voll dabei.»

Erstmals deutete er an, dass auch jemand anders US-Präsident sein könnte: «Sie ist nicht nur eine grossartige Vizepräsidentin», sagte Biden über seine Stellvertreterin Kamala Harris (59). «Sie könnte auch Präsidentin der Vereinigten Staaten sein.»

Biden «neckt»

Die «New York Post» meldete die Breaking News mit den Worten, dass Biden mit der Vorstellung von Harris als Präsidentin «neckt». Biden selbst gab (noch) keinen weiteren Hinweis darauf, dass er Harris den Vortritt geben will.

Bei ihrer Rede am Dienstag auf dem Parteitag der Republikaner sagte die ehemalige scharfe Trump-Kritikerin Nikki Haley (52): «Jede Stimme für Biden ist eine Stimme für Harris.»

Die unter Buhrufen begrüsste Republikanerin stellte sofort klar: «Donald Trump hat meine volle Unterstützung, Punkt.»

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