Sie war in der Region bekannt, manchmal spazierte sie mit ihrem Nachwuchs durch die Dörfer – nun hat sie ein Mann erschossen. In der Nacht auf Freitag wurde Braunbärin Amarena in der italienischen Provinz L’Aquila tot aufgefunden.
Die Tat ereignete sich am Rand des Abruzzen-Nationalparks, wo die Bärin beheimatet war. Ein Mann hat sie um 23 Uhr in der Nähe der Ortschaft San Benedetto dei Marsi getötet, weil er sich laut Eigenaussage bedroht gefühlt hat.
Verfrühter Tod bedeutet «enormen Schaden»
Wie die Parkverwaltung auf Facebook schreibt, habe man zwar Tierarzt samt Notfallteam alarmiert, allerdings konnte nur noch der Tod der Bärin festgestellt werden. Der Mann, der das Tier erschossen hat, gab an, dass Amarena auf seinem Grundstück unterwegs gewesen sei.
Die Parkverwaltung zeigte sich bestürzt über den Abschuss. Für den Tod der Bärin habe es «keinen Grund» gegeben. Zwar habe sie Schäden in der Landwirtschaft und der Viehzucht verursacht, für den Menschen habe sie allerdings nie eine Gefahr dargestellt.
Im Internet kursierten Videos, auf denen zu sehen ist, wie Amarena und ihre Jungtiere durch die Dörfer der Region spazieren. Zu einem Vorfall kam es nie. Nach ihrem Nachwuchs wird nun gesucht.
Im Abruzzen-Nationalpark sind rund 60 Braunbären heimisch. Vor einigen Jahren waren es noch 100. Laut Parkverwaltung ist der Abschuss eine «sehr ernste Angelegenheit». Amarena war eines der «produktivsten Weibchen im Park». Ihr frühzeitiger Tod füge der Population einen «enormen Schaden» zu. (bab)