Das mexikanische Drogen-Kartell Jalisco Nueva Generación (CJNG) ist berüchtigt. Brutal, erbarmungslos und unfassbar mächtig. Seit seiner Gründung im Jahr 2011 soll das Kartell 50 Milliarden Dollar angehäuft haben. Es ist in drei Viertel der mexikanischen Bundesstaaten verwurzelt und unterhält Beziehungen zu Verbrecherorganisationen in Europa, Asien, den USA und in lateinamerikanischen Ländern.
Nun wurde ihre Finanzchefin geschnappt. Soldaten hätten Rosalinda González Valencia (58) in der Stadt Zapopan im Westen Mexikos festgenommen, teilte das Verteidigungsministerium am Dienstag (Ortszeit) mit. Das Ministerium sprach von einem «bedeutenden Schlag gegen die Finanzstruktur der organisierten Kriminalität im Bundesstaat Jalisco».
Gipfeltreffen mit US-Präsident Joe Biden
Die 58-Jährige ist nicht nur für das Drogen-Geld verantwortlich, sie ist auch die Frau von Nemesio Oseguero Cervantes (52), dem Kopf des Kartells, auch «El Mencho» genannt. Von ihm fehlt bislang jede Spur. Die USA suchen nach ihm mit Hochdruck. Auf ihn wurde ein Mega-Kopfgeld ausgelobt. Wer Hinweise für die Ergreifung des Anführers eines mexikanischen Drogenkartells hat, wird mit zehn Millionen US-Dollar belohnt.
Die Festnahme von González wurde zwei Tage vor einem Gipfeltreffen zwischen Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador (68) mit US-Präsident Joe Biden (78) und Kanadas Premierminister Justin Trudeau (49) in Washington bekannt. Am Rande des Treffens am Donnerstag wollen López Obrador und Biden auch zu einem bilateralen Treffen zusammenkommen, in dem es unter anderem um den Drogenschmuggel an der US-mexikanischen Grenze gehen soll. (AFP/jmh)