Müllmänner flüchten vor Ratten
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Abfall-Chaos in Birmingham:Müllmänner flüchten vor Ratten

Nagetier-Plage in Birmingham immer schlimmer
Auch in der Schweiz gibts Probleme mit Ratten

Ein Müllstreik sorgt in Birmingham nicht nur für mächtig Stunk, sondern auch für jede Menge Ratten. Aber nicht nur die britische Stadt kämpft gegen die Nager, auch in der Schweiz gibt es Probleme.
Publiziert: 25.04.2025 um 16:39 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2025 um 12:08 Uhr
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Müllberge in Birmingham. Seit dem 11. März streiken die Müllbetriebe in der britischen Stadt. Sie wollen mehr Lohn.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Rattenplage in Birmingham und Schweiz. Müllstreik und Wetter begünstigen Vermehrung
  • Ratten übertragen Krankheitskeime und verursachen Materialschäden durch Nagetrieb
  • Zürich kontrolliert mehrmals jährlich Rattenstellen, hat relativ wenige Nager
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Riesige Berge schwarzer Säcke türmen sich aktuell in Birmingham (Grossbritannien) auf. Seit dem 11. März streiken die Müllbetriebe in der britischen Stadt. Sie wollen mehr Lohn.

Die Einwohner haben jetzt schon die Schnauze voll. Es stinkt. Und nicht nur das: Riesige Ratten tummeln sich zwischen dem ganzen Güsel. Manche sind gar so gross wie «ein Dackel», wie die britische Zeitung «Independent» berichtet. Nicht nur in Grossbritannien fühlen sich die Nager pudelwohl. 

Die Tiere verstecken sich auf den Kabelkanälen

Auch hierzulande machen sie Probleme. Zum Beispiel im Einkaufszentrum Simplon Center in Brig-Glis VS. «Massnahmen sind am Laufen, wir setzen alles daran, um eine langfristige Lösung zu finden», sagt Mario Caldelari, Direktor Migros Wallis, zu «Pomona». Kammerjäger sind bereits im Einsatz, um die Nager zu vertreiben. Keine leichte Aufgabe: Die Tiere verstecken sich auf den Kabelkanälen.

Immerhin: Bisher gibt es nur vereinzelte Spuren in der Nähe von Lebensmitteln. Darum wird das Einkaufszentrum oder einzelne Läden auch nicht geschlossen. Caldelari versichert: Die Gesundheit von Kunden sei nicht in Gefahr. Warum plötzlich vermehrt Ratten durch das Zentrum wuseln, ist nicht ganz klar. Der Direktor Migros Wallis vermutet, dass das nasse Wetter der vergangenen Woche damit zu tun hat. Möglicherweise haben die Tiere einfach einen Unterschlupf gesucht. 

«Ratten und Mäuse können gefährliche Krankheitskeime übertragen»

Auch in der Stadt Zürich fühlen sich die Ratten wohl. Aber wieso ist das überhaupt ein Problem? Schliesslich gibt es ja auch Schweizer, die zu Hause Ratten als Haustiere halten. «Ratten und Mäuse können gefährliche Krankheitskeime übertragen und durch ihren Nagetrieb grosse Materialschäden anrichten», schreibt die Fachstelle Schädlingsprävention Zürich dazu auf ihrer Website.

Und nicht nur das: Ratten vermehren sich schnell. Und wir Menschen bieten ihnen dafür die perfekten Bedingungen. «Durch überquellende Container, weggeworfene Lebensmittelreste oder das Verstreuen von Vogelfutter erhalten die Nager viel mehr Futter als in einer natürlichen Umgebung. Ohne Präventionsmassnahmen käme es deshalb schnell zu einer Rattenplage und somit zu einer Gefährdung des Menschen.»

Rattenplage in Wohlen wegen Küchenabfällen in der Toilette

Um das zu verhindern, kontrolliert die Fachstelle Schädlingsprävention mehrmals pro Jahr Stellen, wo Ratten regelmässig auftreten. Mit Erfolg: «Deshalb gibt es in Zürich im Vergleich zu anderen Städten relativ wenig Ratten in der Nähe von Menschen.»

Vor zwei Jahren hatte zum Beispiel Wohlen AG mit einer Rattenplage zu kämpfen. «Mit der Entsorgung von Speiseresten und Küchenabfällen über die Toilette wird ein ideales Rattenfutter in die Kanalisation gespült, was die Vermehrung dieser unerwünschten Tiere fördert», mahnte damals die Gemeinde die Bevölkerung. 

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