Auf einen Blick
- Russischer TOS-2 Tosochka in Ukraine zerstört, erster Verlust dieses Systems
- TOS-2 ist Nachfolgermodell des TOS-1A, bekannt als Putins Höllenwaffe
- Raketenwerfer mit 18 Abschussrohren, Reichweite bis zu 20 Kilometer
Es ist ein herber Verlust für die Russen im Ukraine-Krieg: Ein TOS-2 Tosochka wurde offenbar zerstört, wie russische Kriegsblogger berichten. Bilder vom ausgebrannten Kriegsgerät kursieren derzeit auf X. Die genauen Umstände, wie die Ukrainer das System zerstören konnten, sind unklar. Möglicherweise kam eine Spezialdrohne zum Einsatz.
Es wäre das erste Mal überhaupt, dass ein TOS-2 Tosochka erfolgreich zerstört wurde. Aber was genau ist der TOS-2 Tosochka überhaupt? Es ist eine Weiterentwicklung des Raketenwerfers TOS-1A – auch bekannt als Wladimir Putins (72) Höllenwaffe. Der TOS-1A schiesst nicht mit gewöhnlichen Raketen, sondern mit Vakuum-Bomben. Dadurch gibt es zwei Explosionen. Die erste löst einen Feuerball aus – durch die zweite wird der Umgebung Sauerstoff entzogen. Das ist doppelt tödlich.
Während der Moskauer Siegesparade 2020 vorgestellt
Die Vakuum-Bomben selbst bestehen aus zwei Stufen. Die erste besteht aus einer Aerosol-Ladung, einem Gemisch aus einem Brennstoff auf Kohlenstoffbasis und sehr feinen Metallpartikeln, die zweite entzündet diese Ladung und erzeugt einen Feuerball, eine gewaltige Druckwelle und ein Vakuum, das den gesamten Sauerstoff in der Umgebung aufsaugt.
Der TOS-2 ist der Nachfolger. Vorgestellt wurde das System erstmals öffentlich während der Moskauer Siegesparade 2020. Der Raketenwerfer basiert auf dem 6x6-Lkw Ural-63706-0120 und bietet noch mehr Mobilität als sein Vorgänger. Statt mit Ketten wie bei der TOS-1A läuft der Antrieb jetzt mit Reifen.
Verfügt über einen Antidrohnenkäfig
Der TOS-2 verfügt über 18 Abschussrohre und soll bis zu 20 Kilometer weit schiessen können. Zum Vergleich: Der TOS-1A hatte eine Reichweite von rund zehn Kilometern. Das neue System verfügt ausserdem über ein automatisches Zielsystem, einen integrierten Kran zum Nachladen und Designelemente, die die Anfälligkeit gegenüber präzisionsgelenkten Waffen verringern sollen. Berichten von der Front zufolge soll der TOS-2 seit Mai 2022 in der Ukraine im Einsatz sein.
Der TOS-2 hat zudem einen Antidrohnenkäfig über seinem Abschussbereich. Umso grösser ist die Überraschung, dass die Ukrainer jetzt offenbar einen TOS-2 zerstören konnten.