Nach Terror-Anschlag in Israel transplantiert
Töchter hören das Herz ihrer toten Mutter schlagen

Bei einem Terror-Anschlag haben zwei Töchter ihre Mutter und zwei Schwestern verloren. Nun konnten die beiden Hinterbliebenen hören, wie das Herz ihrer verstorbenen Mutter wieder schlägt – in einem anderen Körper.
Publiziert: 05.05.2023 um 12:07 Uhr
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Keren (links) und Tali Dee (Mitte) treffen Lital Valenci (rechts). In Litals Brust schlägt das Herz der toten Mutter von Keren und Tali.
Foto: Jotam Confino/Jewish News

Ein herzzerreissender Moment: Zwei Töchter hören das Herz ihrer Mutter schlagen – aber in einem anderen Körper. In einem Spital lernten Keren (19) und Tali Dee (17) die Frau kennen, in deren Brust das Herz ihrer toten Mutter weiterschlägt.

Die beiden Israelinnen haben ihre Mutter durch einen Terror-Anschlag verloren, schreibt die Zeitung «Jewish News». Als Mutter Lucy (†48) mit ihren beiden anderen Töchtern Maia (†20) und Rina (†15) im Auto unterwegs war, kam es zum Angriff: Im nördlichen Jordantal wurde die Familie von Schüssen getroffen – abgefeuert von palästinensischen Terroristen.

Die beiden Töchter sind vor Ort gestorben. Mutter Lucy erlag ein paar Tage später im Spital ihren Verletzungen.

«Ich war so bewegt»

Vor ihrem Tod entschied sich Lucy dazu, ihre Organe zu spenden. Vor der Beerdigung wurden ihr die Organe entnommen. Dank Lucy konnten fünf Menschen weiterleben. Eine davon: Lital Valenci (51). Vor der Transplantation litt sie fünf Jahre an schwerer Herzschwäche.

Die hinterbliebenen Töchter lernten Valenci kennen. Mit einem Stethoskop konnten sie hören, wie das Herz ihrer Mutter schlägt. Tochter Keren habe sich gefühlt, als wäre sie in diesem Moment mit ihrer Mutter wiedervereint: «Es war so bewegend, Lital zu treffen. Wir haben so viel verloren, sind aber getröstet, dass viele Familien vor ähnlichen Schmerzen bewahrt wurden.»

Auch für die Empfängerin war es ein emotionaler Augenblick: «Ich war so bewegt, als ich erfuhr, von wem ich ein Herz erhielt. Was für eine unglaubliche Frau und welch vorbildliche Familie.» Dan Aravot, der Arzt, der die Transplantation durchführte, war auch vor Ort: «Im Raum blieb kein Auge trocken.» (bab)


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