Darum gehts
- Gelähmter US-Amerikaner nach Skiunfall in Zermatt endlich auf Heimweg
- Familie sammelte Spenden für Rückflug nach Verweigerung der Krankenkasse
- Über 103'000 Dollar (92'400 Franken) wurden auf GoFundMe gespendet
Das Leben von Justin Holman änderte sich Anfang Februar dramatisch: Der US-Amerikaner erlitt auf einer Skipiste in Zermatt einen schrecklichen Unfall. Die Folge: Er ist von der Hüfte abwärts gelähmt. Seine Krankenversicherung weigerte sich aber, die Kosten für eine Therapie im Ausland zu übernehmen. Auch die Rückführung in die USA lehnte United Healthcare ab. Holman steckte wochenlang in der Schweiz fest.
Nach dem Spendenaufruf seines Bruders folgt nun eine gute Nachricht: «Wir sind so unglaublich dankbar, mitteilen zu können, dass Justin endlich auf dem Weg nach Hause in die USA ist», schrieb der Bruder vor zwei Tagen auf der Spendenplattform Gofundme.
Über 92'000 Franken gesammelt
Justin befinde sich auf dem Weg nach Denver, wo er die spezielle Pflege erhalte, die er dringend benötige. «Dieser Moment wäre ohne die überwältigende Grosszügigkeit unserer Familie, Freunde und sogar Fremden nicht möglich gewesen», heisst es weiter. Bis dato sind auf GoFundMe über 103'000 Dollar (umgerechnet fast 92'400 Franken) an Spenden eingegangen. Ein Foto, das der Bruder auf der Spendenplattform postet, dürfte Justin Holman im Rettungsflugzeug zeigen.
Zuvor wurde Holman mit einem Krankenwagen nach Frankfurt transportiert. Von dort konnte er in Begleitung medizinischen Personals direkt nach Denver fliegen, wie «EastIdahoNews» berichtet. Am Samstagabend sei er in die Notaufnahme des Swedish Hospital eingeliefert worden. Offenbar hat das dortige Pflegeteam Mühe, die Krankenakten aus der Schweiz zu verstehen. Holmans Bruder zur Zeitung: «Nicht viele sind besonders hilfreich, weil sie alle auf Deutsch sind.»
«Stehen auf Skiern, seit wir laufen können»
Vor seiner Rückkehr in die USA sagte der Verunfallte gegenüber «EastIdahoNews», dass er ein erfahrener Wintersportler sei: «Alle meine Brüder stehen auf Skiern und Snowboards, seit sie laufen können.» Mit seiner Ehefrau Jaquoy hatte Holman Traumferien in den Alpen geplant. Am Tag des Unfalls überquerten die beiden auf Skiern die Schweizer Grenze nach Italien. «Es war das Coolste, was wir je gemacht haben», schwärmt Holman. Doch bei der Weiterfahrt folgte der verheerende Sturz.
Nach dem Ringen mit der Krankenversicherung zahlt United Healthcare nun wieder – seit sich Justin Holman auf amerikanischem Boden in Behandlung befindet.