Nach den 35 Tagen russischer Besatzung in dem Kiewer Vorort Hostomel werden nach ukrainischen Angaben rund 400 Bewohner vermisst. Das sagte der Chef der lokalen Militärverwaltung, Taras Dumenko, einem lokalen Radiosender, wie die Internetzeitung «Ukrajinska Prawda» in der Nacht zu Mittwoch berichtete. Behörden seien nun dabei, die Keller in dem Ort zu inspizieren.
Auch Leichen fehlen
Es fehle etwa jede Spur vom Ehemann und dem Sohn einer Ärztin aus dem Ort, die vor zwölf Tagen mitgenommen worden seien. Man könne etwa auch Leichen von Personen nicht finden, von denen man wisse, dass sie getötet worden seien, heisst es weiter. In Hostomel selbst seien nicht so viele Leichen gefunden worden, aber etwas weiter entfernt von dem Ort, sagte Dumenko. Mehrere Bewohner von Hostomel seien auch in Butscha gefunden worden. Aufnahmen von Leichen aus Butscha, dem Nachbarort von Hostomel, hatten am Wochenende international für Entsetzen gesorgt.
Ukrainische Truppen erobern Siedlungen zurück
Das nordwestlich der Hauptstadt Kiew gelegene Hostomel mit dem nahen Flugplatz war seit Beginn des Kriegs schwer umkämpft. Der Grossteil der ursprünglich 16'000 Einwohner floh. Vor wenigen Tagen haben ukrainische Truppen wieder die Kontrolle in Hostomel, wie auch in den Kiewer Vorstädten Butscha und Irpin übernommen. (SDA/vof)