Es war eine Pressekonferenz der besonderen Art. Landschaftsgärtnerei statt Luxushotel. Statt im luxuriösen Hotel «Four Seasons» in der US-Stadt Philadelphia hielt Rudy Giuliani (76) die Pressekonferenz auf einem Parkplatz einer Gärtnerei mit dem Namen «Four Seasons Total Landscaping» ab. Zwischen einem Sex-Shop und einem Krematorium. Eine peinliche Verwechslung!
Während Trumps Anwalt über die US-Wahlen sinnierte und bekannt gab, dass man sich nicht geschlagen geben werde, sorgte die Veranstaltung für Lacher im Internet und machte die kleine Gärtnerei auf einen Schlag weltberühmt.
«Make America Rake Again»
Jetzt nutzt das in den 1990ern gegründete Familienunternehmen die plötzliche Aufmerksamkeit zu seinen Gunsten und hat das Angebot erweitert. Neben Gartenarbeiten hat die Firma nun auch Merchandise. T-Shirts, Pullover und sogar Masken. Und Aufkleber. Darauf der markige Spruch: «Make America Rake Again». Eine Verhohnepiepelung von Trumps Wahlkampf-Spruch «Make America Great Again». Die Produkte kommen an – und wie. Die Nachfrage ist gross. Sehr gross. «Wir sind im Moment überlastet», schreibt die Gärtnerei auf ihrer Facebookseite und bietet um Geduld. «Vor 36 Stunden hätten wir uns nicht vorstellen können, dass wir im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen würden.»
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Wer sich ebenfalls wie Rudy Giuliani fühlen möchte, für den gibt es den Gärtnerei-Parkplatz auch als Hintergrund für die Video-App Zoom. Und nicht nur das: Inzwischen gibt es die Landschaftsgärtnerei samt Parkplatz auch virtuell.
Der Youtuber Coopertom hat die Szenerie samt Trump-Plakaten und Rednerpult einfach nachgebaut. In einem Video, das der Youtuber auf Twitter stellte, ist zu sehen, wie sich Männer und Frauen in Tierkostümen auf dem Parkplatz tummeln. Dazu muss man wissen: Coopertom ist ein sogenannter Furry. Mit dem Begriff werden Menschen bezeichnet, die sich gerne als Tiere verkleiden oder sich für anthropomorphe, pelzige Tieren interessieren. Egal in welcher Form. Damit hat das Four Seasons Total Landscaping endgültig Kultstatus erreicht. Sehr zur Freude des kleinen Familienunternehmens.
Weniger glücklich ist dagegen der Besitzer des Sex-Shops gleich nebenan, wie ein Angestellter zu «tmz» sagt. Die Pressekonferenz-Panne habe ihn viel Geld gekostet. Um 9 Uhr habe er den Laden geöffnet und um 10.30 Uhr sei der Parkplatz rappelvoll gewesen. Sicherheitsleute, Journalisten und jede Menge Kameras. Der ganze Trubel habe Kunden abgeschreckt. Damit nicht genug: Nach der Pressekonferenz seien Reporter in den Sex-Shop gekommen und wollten wissen, ob Giuliani vorbeigeschaut hätte. Das habe er übrigens nicht. (jmh)