Auf einen Blick
- Drei russische Schiffe treiben vor der Küste Chinas
- US-Sanktionen verursachen Probleme für russische Öl-Exporte
- 270'300 Tonnen Öl an Bord der Schiffe
Vor der Küste Chinas treiben drei russische Schiffe mit insgesamt 270'300 Tonnen Öl an Bord. Der Grund: ein neues US-Sanktionspaket, wie «Bloomberg» berichtet.
Die Massnahmen wurden vergangene Woche von Washington beschlossen und scheinen dem russischen Öl-Export grosse Probleme zu bereiten. Der chinesische Hafen Shandong hat wegen des Massnahmenpakets Schiffen, die mit US-Sanktionen belegt sind, eine Sperre erteilt. Über den Hafen Shandong wird das meiste Öl eingeführt.
Bilder von Marine Traffic zeigen, wie die drei Tanker auf See treiben. Bei den Schiffen handelt es sich um die «Huihai Pacific», die «Mermar» und die «Olia». Wie es mit den Schiffen jetzt weitergeht, ist unklar.
Kreml verurteilt Sanktionen
Der Kreml kritisierte die neuen US-Sanktionen derweil als Versuch, mit wettbewerbsverzerrenden Regelungen die Positionen russischer Konzerne zu untergraben. «Gleichzeitig müssen solche Entscheidungen natürlich auch zu einer bestimmten Destabilisierung der internationalen Energie- und Ölmärkte führen», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Moskau werde alles dafür tun, die Schäden für die eigene Wirtschaft zu minimieren.
Peskow zeigte sich überzeugt, dass Moskau auch der neuesten Sanktionsrunde widerstehen kann. Es sei unmöglich, mit Sanktionen Energierouten zu stoppen, die sich auf natürlich Weise gebildet hätten. Werde an einer Stelle ein Hindernis aufgebaut, tauchten an anderer Stelle Alternativen auf, sagte er. Die USA haben wegen Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine in der vergangenen Woche weitere Sanktionen gegen den russischen Energiesektor verhängt.
Russischer Öl-Tanker trieb bereits vor Rügen
Erst vor wenigen Tagen sorgte ein russischer Öl-Tanker vor der deutschen Ostsee-Insel Rügen für Schlagzeilen. Das Schiff trieb manövrierunfähig vor der Küste und drohte, Öl zu verlieren. Die 274 Meter lange und 48 Meter breite «Eventin» hat nach Angaben des Havariekommandos nach bisherigem Kenntnisstand etwa 99'000 Tonnen Öl geladen.
Offenbar soll die «Eventin» zur sogenannten «russischen Schattenflotte» gehören. Die Tanker umgehen regelmässig Embargos und sabotieren Europas Infrastruktur. Finnische Ermittler haben Ende Jahr den Tanker «Eagle S» festgehalten, weil sie Sabotage an einem Stromkabel vermuteten.
Das Schiff sei dicht, für die Umwelt bestehe keine Gefahr, sagte eine Sprecherin des Havariekommandos der Deutschen Presse-Agentur, kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls. Am Montag konnte der Tanker schliesslich gesichert werden.