Für ihren Einsatz für Demokratie und Freiheit in Russland werden der inhaftierte Oppositionspolitiker Alexej Nawalny und seine Anti-Korruptionsstiftung FBK mit dem diesjährigen Medienpreis M100 ausgezeichnet. Der enge Nawalny-Vertraute Leonid Wolkow werde den Preis bei der Verleihung am 6. Oktober im Schlosstheater des Neuen Palais in Potsdam entgegennehmen, teilten die Organisatoren am Freitag mit. Die Laudatio wird demnach FDP-Chef Christian Lindner halten.
Wolkow zeigte sich «geehrt und stolz» darüber, den Preis im Namen Nawalnys und seiner Anti-Korruptionsstiftung entgegennehmen zu dürfen. «Es ist sehr wichtig, dass seine und unsere Aktivitäten, mit denen wir in den letzten 10 Jahren auf Korruption aufmerksam gemacht haben und die Botschaft von Freiheit durch soziale Medien verbreitet haben, auch in Europa anerkannt werden», erklärte er nach Angaben der Organisatoren.
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Nawalny ist der prominenteste Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Vor rund einem Jahr war auf den Oppositionellen ein Mordanschlag mit einem Nervengift verübt worden, den er nur knapp überlebte. Nach monatelanger Behandlung und Genesung in Deutschland kehrte Nawalny Anfang dieses Jahres nach Russland zurück, wo er umgehend festgenommen wurde. Später wurde er wegen angeblicher Verstösse gegen Bewährungsauflagen zu mehr als zwei Jahren Lagerhaft verurteilt.
Der Preis M100 wird seit 2005 jährlich an Menschen vergeben, die sich für die europäische Verständigung sowie Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen. Im vergangenen Jahr erhielt der ungarische Journalist Szabolcs Dull die Auszeichnung. Weitere Preisträger sind unter anderen der italienische Schriftsteller Roberto Saviano, der dänische Karikaturist Kurt Westergaard und das französische Satiremagazin «Charlie Hebdo».
(AFP)