Alexej Nawalny (44) überlebte im August 2020 nur knapp einen Mordanschlag mit dem chemischen Kampfstoff Nowitschok. Einer seiner Retter: Sergej Maximischin (†55), Chefarzt in einem Spital in der russischen Stadt Omsk. Der Mediziner verstarb im Februar, wie «CNN» berichtete.
Eine Todesursache des Arztes wurde offiziell nicht angegeben. Aus dem Spital, in dem der Arzt das Leben Nawalnys rettete, heisst es: «Mit Bedauern teilen wir Ihnen mit, dass der stellvertretende Chefarzt für Anästhesiologie und Reanimation des Notfallkrankenhauses, Sergej Maximischin, plötzlich verstorben ist.»
Nun soll auch der Leiter der Notfallstation, wo Nawalny behandelt worden ist, tot sein. Rustam Agischew starb russischen Medienberichten zufolge am Freitag im Alter von 63 Jahren.
Massgeblich an Nawalnys Rettung beteiligt
Im Sommer letzten Jahres ist der Kremlkritiker Alexej Nawalny an Bord eines Flugzeugs kollabiert. Nach der Notlandung in Omsk war Sergej Maximischin massgeblich daran beteiligt, das Leben des Kremlkritikers zu retten.
Für das Giftattentat macht Nawalny den russischen Präsidenten Wladimir Putin (68) und Agenten des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB verantwortlich. Mittlerweile ist Nawalny in Russland inhaftiert.
Nawalny-Stabschef spricht von «falschem Spiel»
Gegenüber CNN sagt Leonid Wolkow, Stabschef von Nawalny: «Sergej Maximischin war der Abteilungsleiter, der Alexej Nawalny behandelte, und für seine Behandlung verantwortlich.» Und weiter: «Maximischin wusste mehr als jeder andere über Alexejs Zustand Bescheid, daher kann ich die Möglichkeit eines falschen Spiels nicht ausschliessen.»
Dennoch geht Wolkow nicht davon aus, dass der Fall untersucht wird. «Das russische Gesundheitssystem ist sehr schlecht, und es ist nicht ungewöhnlich, dass Ärzte seines Alters plötzlich sterben. Ich bezweifle, dass es eine Untersuchung seines Todes geben wird.» (euc/bra)