Nach Hochwasserkatastrophe in Deutschland
«Unsere Einsatzkräfte werden mit Müll beschmissen»

Immer wieder werden Einsatzkräfte nach der Flutkatastrophe in Deutschland angegriffen oder mit Müll beworfen. Hinter den Angriffen stecken Opfer und Querdenker.
Publiziert: 24.07.2021 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 25.07.2021 um 10:07 Uhr
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Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) im Katastrophengebiet in Deutschland.
Foto: keystone-sda.ch

Nach der verheerenden Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen sind die Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten in vollem Gang. Doch nicht überall sind die Einsatzkräfte gern gesehen.

Wie die Vizepräsidentin des Technischen Hilfswerks (THW), Sabine Lackner, gegenüber RTL erzählt, werden ihre Leute vor Ort immer wieder angegriffen. «Wenn sie mit Einsatzfahrzeugen unterwegs sind, werden sie mit Müll beschmissen», sagte sie in der TV-Sendung «Frühstart» am Samstag. «Das geht dann soweit, dass unsere Helferinnen und Helfer beschimpft werden.»

Frustrierte Opfer und Querdenker

Ausserdem würden die Helfer teilweise von Personen bedrängt und gefilmt, die nicht zur Presse gehören.

Hinter den Angriffen steckten frustrierte Flutopfer, vor allem aber Menschen aus der Querdenker- und Prepper-Szene, die sich als Betroffene ausgäben und bewusst Stimmung machten, beklagte Lackner. Bei Preppern handelt es sich um Menschen, die sich mit allerlei Vorrat und Ausrüstung für etwaige Katastrophen ausrüsten.

30'000 Menschen ohne Wasser und Strom

Zum eigenen Schutz hätten THW-Einsatzkräfte teilweise ihr Namensschild entfernt, sagte Lackner weiter. «Das ist sehr, sehr bedauerlich.» Jedoch sei noch kein Einsatz wegen der Vorfälle abgebrochen worden. Psychisch sei die Situation für die vielen Ehrenamtlichen allerdings sehr belastend.

Lackner geht davon aus, dass derzeit rund 30'000 Menschen in den Flutgebieten ohne Trinkwasser oder Strom sind – teilweise auch ohne beides. Das THW bereitet sich demnach auf einen längeren Einsatz vor. «Wir rechnen damit, dass wir noch einige Wochen vor Ort sein werden.» (zis/AFP)

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