Auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika ist ein Mafia-Boss gefasst worden, der vor einem Jahr in seinem Heimatland Italien aus einem Hochsicherheitsgefängnis geflohen war. Marco Raduano (40) sei in Bastia festgenommen worden, teilten die Behörden beider Länder am Freitag mit. Er stand unter anderem auf der Liste der meistgesuchten Verbrecher der europäischen Polizeibehörde Europol.
Neben Raduano wurde bei einer länderübergreifenden Aktion auch seine «rechte Hand» Gianluigi Troiano in Spanien festgenommen. Er wurde in der Nähe von Granada gefasst. «Die Festnahme von zwei gefährlichen Flüchtigen im Ausland bedeutet einen erneuten harten Schlag gegen die Kriminalität», erklärte der italienische Innenminister Matteo Piantedosi (60) im Online-Netzwerk X.
Raduano ist Chef der «Società Foggiana», einer als äusserst brutal geltenden Mafiabande aus Foggia in Apulien. Er war im Februar vergangenen Jahres aus dem Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses auf Sardinien entkommen. Auf Überwachungskameras war später zu sehen, wie er mithilfe zusammengeknoteter Laken die Gefängnismauer überwindet. In dem Gefängnis sass der 40-Jährige laut Europol eine 24-jährige Haftstrafe ab. Ihm werden unter anderem Mord, Erpressung und Drogenhandel vorgeworfen. (AFP)