Es ist höchst beunruhigend, was US-Präsident Joe Biden (78) prophezeit. Wegen der zunehmenden Cyberattacken auf die Vereinigten Staaten warnt er vor einem echten Krieg unter den grössten Armeen der Welt.
Am Dienstag sagte er: «Ich denke, es ist mehr als wahrscheinlich, dass wir in einem Krieg enden werden – einem echten Krieg mit einer Grossmacht – als Folge eines Cyberangriffs von grosser Tragweite. Und die Wahrscheinlichkeit nimmt exponentiell zu.»
China will bis 2040 grösste Macht werden
Konkret sehe seine Regierung eine wachsende Bedrohung durch Russland und China. Dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping (68) sei es «todernst», wenn es darum gehe, bis 2040 die mächtigste Militärmacht der Welt sowie die grösste und bedeutendste Volkswirtschaft der Welt zu werden.
Biden hat die Cybersicherheit zu einem seiner Top-Themen gemacht, nachdem Unternehmen wie SolarWinds, Colonial Pipeline, die Fleischverarbeitungsfirma JBS und die Softwarefirma Kaseya angegriffen worden waren. Die Attacken wirkten sich in den USA auch auf das öffentliche Leben aus, weil teilweise die Kraftstoff- und Lebensmittelversorgung zum Erliegen kamen.
Mit Raketen aufrüsten
Sorgen bereitet Washington auch die offensichtliche Aufrüstung der Grossmächte. So hat Russland vor wenigen Tagen eine Hyperschall-Rakete getestet. Im Nordwesten Chinas zeigen Satellitenaufnahmen der vergangenen Wochen verdächtige Bauarbeiten. Alles deutet darauf hin, dass hier an zwei Orten 110 und 119 Silos für Raketen errichtet werden, die mit nuklearen Sprengköpfen bestückt werden können.
Das Strategic Command, im US-Verteidigungsministerium zuständig für Atomwaffen, schrieb auf Twitter: «Zum zweiten Mal in zwei Monaten kann die Öffentlichkeit sehen, was wir seit Langem sagen über eine wachsende Bedrohung in der Welt und den Schleier der Geheimhaltung.»
Schon im April hatte Admiral Charles Richard (61), der die US-Atomstreitkräfte befehligt, von einer «atemberaubenden Expansion» einschliesslich eines wachsenden Arsenals von Interkontinentalraketen und neuen mobilen Raketenwerfern berichtet.
China will Armee von «Weltklasse»
Der chinesische Präsident Xi Jinping drohte am 100. Jahrestag der Kommunistischen Partei Anfang Juli mit einer Armee von «Weltklasse», um die nationalen Interessen zu verteidigen. Er sagte: «Das chinesische Volk wird ausländischen Kräften niemals erlauben, uns zu schikanieren, zu unterdrücken oder zu versklaven.»
Auch der chinesische Vize-Aussenminister Xie Feng (57) sagte diese Woche, dass sich die Beziehung beider Staaten in «ernsthaften Schwierigkeiten» befänden. Es scheine, dass China in den Köpfen der Amerikaner zu einem «imaginären Feind» geworden sei und eine Kampagne im Gange sei, um China zu Fall zu bringen. (gf)