Bis zu 17 amerikanische Missionare sollen am Samstag von Bandenmitgliedern in Haiti entführt worden sein, darunter 14 Erwachsene und drei minderjährige Familienangehörige. Dies berichtet CNN unter Berufung auf eine Quelle bei den haitianischen Sicherheitskräften.
Dem Bericht zufolge dauern die Ermittlungen an. Bisher sind nur spärliche Details zum Vorfall bekannt. Weitere Informationen sollen am Sonntagmorgen Ortszeit verfügbar werden.
Die Missionare waren am Samstag mit einem Bus auf dem Weg nach Titanyen, nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince. Zuvor hatten sie ein Waisenhaus in der Region Croix des Bouquets besucht. Auf dem Weg zwischen den beiden Orten wurden sie entführt.
Sprunghafter Anstieg seit Ermordung des Präsidenten
Das haitianische Justizministerium und die Polizei haben sich auf Anfrage von CNN noch nicht zur Entführung geäussert. Ein Sprecher des US-Aussenministeriums erklärt, die Berichte seien ihm bekannt. «Das Wohlergehen und die Sicherheit von US-Bürgern im Ausland ist eine der höchsten Prioritäten des Aussenministeriums», wird der Sprecher zitiert. Derzeit könne man aber noch nichts weiter dazu sagen.
Die Zahl der Entführungen in Haiti ist im Jahr 2021 sprunghaft angestiegen und hat sich seit der Ermordung von Präsident Jovenel Moïse im Juli um fast 300 Prozent erhöht. Nach Angaben des Center for Analysis and Research in Human Rights, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Port-au-Prince, wurden seit Januar mindestens 628 Personen entführt, darunter 29 Ausländer. (noo)