Im Januar ging eine winzige Kapsel mit hoch radioaktivem Cäsium 137 in Australien verloren. Erst nach mehreren Tagen wurde sie wieder gefunden. Nun beschäftigt die thailändischen Behörden ein ähnlicher Fall.
Nach Routinekontrollen melden Mitarbeitende eines Dampfkraftwerks in der Provinz Prachin Buri, etwa 160 Kilometer östlich von Bangkok, am 10. März einen radioaktiven Zylinder als vermisst. Das berichtet die Zeitung «Bangkok Post» unter Berufung auf die Behörden. Etwa eine halbe Million Personen wohnen in dieser Provinz, die wegen ihrer Nationalparks auch bei Touristen beliebt ist.
Gestohlen, verkauft, verlegt?
Zunächst vermuteten die Behörden, dass der Zylinder gestohlen wurde. Auch von einem Verkauf an eine Recyclingstation war die Rede, wie einem Bericht des amerikanischen Senders CNN zu entnehmen ist. Jetzt heisst es, der Zylinder könnte bei einem Transport verloren gegangen sein.
Wie schon bei der Kapsel in Australien geht eine grosse Gefahr vom vermissten Zylinder aus. Wenn man sich längere Zeit unbewusst in der Nähe des radioaktiven Materials aufhält, besteht ein tödliches Krebsrisiko. Trotzdem wird die Öffentlichkeit darum gebeten, nicht in Panik zu verfallen. Erste Anzeichen eines Kontakts mit hoher Strahlung seien Hautirritationen.
Immerhin ist dieses Mal das gesuchte Objekt wesentlich grösser als in Australien: Die dort gesuchte Kapsel war nur wenige Millimeter gross. Der gefährliche Zylinder in Thailand ist im Gegensatz dazu deutlich grösser: Er ist 30 Zentimeter lang und 13 Zentimeter breit. (SDA/mel)