Brutalo-Angriff in Paris
Thai-König schickte Samurai, um Kritiker zu verprügeln

Der Thai-König Maha Vajiralongkorn geht nicht gerade zimperlich mit Kritikern um. In einem Fall soll er einen Samurai-Kämpfer angeheuert haben, um zwei Thailänder im Ausland zu bestrafen.
Publiziert: 10.03.2023 um 17:41 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2023 um 07:22 Uhr
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Der thailändische König Maha Vajiralongkorn hat sein Volk fest im Griff.
Foto: keystone-sda.ch

Er kann keine Widerworte leiden. Thai-König Maha Vajiralongkorn (70), auch Rama X. genannt, geht dementsprechend hart gegen Kritiker vor. Wer die Monarchie beleidigt, muss mit bis 15 Jahren Haft rechnen. Auch wer ins Ausland flüchtet, ist nicht sicher. Das zeigt jetzt ein krasser Fall, wie die «Bild» berichtet.

Rama X. beauftragte offenbar seinen Samurai-Kämpfer. Die Opfer: die Exil-Thailänder Aum Neko (29) und Nithiwat Wannasiri (37). Sie waren in Paris, als sie 2019 von zwei Männern verprügelt wurden. Die Täter waren Schüler von Petr D.* (46), dem persönlichen Samurai des Königs. Ein Pariser Gericht verurteilte den Tschechen wegen Anstiftung zur schweren mehrfachen Körperverletzung. Er muss für vier Jahre in den Knast. Die Angreifer wurden zu 26 Monaten Gefängnis verurteilt.

Die beiden Männer stürzten sich demnach auf die König-Kritiker und schlugen sie brutal zusammen. Neko erlitt schwere Gesichtsverletzungen. Die Thailänderin flüchtete vor acht Jahren aus Thailand und erhielt später politisches Asyl in Frankreich. Sie ist sich sicher, dass hinter der Attacke der König steckt. «Der König hetzte den Samurai und seine Männer auf uns.» Die Angreifer waren offenbar bekannte Kampfsportler, die schon an bekannten MMA-Wettkämpfen teilgenommen haben und auch schon vorbestraft waren. Sie sollen für die Attacke je 2000 Euro bekommen haben.

Rama X. liebt es zu protzen

Die Monarchie in Thailand gilt als unantastbares System. Kritik am König gilt als Kapitalverbrechen. Der König gilt als Halbgott und niemand darf sich gegen ihn äussern. Wer es dennoch tut, muss mit Verachtung oder Gefängnisstrafe rechnen. So sprechen viele Thailänderinnen und Thailänder nicht gerne über ihren Monarchen, aus Angst Fehler zu machen.

So musste eine Airline-Mitarbeiterin nun um ihre Freiheit fürchten, weil sie sich auf Twitter einen Aprilscherz auf Kosten des Königs erlaubt hat. Sie hat geschrieben, dass die Airline einen Direktflug von der thailändischen Provinz Nan nach München einführen würde, weil sich dort der Zweitwohnsitz des Königs befindet. Dies gefiel dem Monarchen ganz und gar nicht.

Rama X. gilt vielerorts auch als Protz-König. Seinen 70. Geburtstag feierte er beispielsweise mit einer extra Eisenbahn und einer Lichtshow. Ebenfalls schenkte er sich selber eine Boing-777 im Wert von 500 Millionen Franken. (ene)

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