Nach Angriffen auf Hilfszentren
Ebola-Welle im Kongo befürchtet

Nach Angriffen auf zwei medizinische Zentren zur Versorgung von Ebola-Kranken in der Demokratischen Republik Kongo hat die Regierung vor verheerenden Folgen für den Kampf gegen die Seuche gewarnt.
Publiziert: 01.03.2019 um 14:13 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:30 Uhr
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Mitarbeiter der Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) kann in zwei Zentren in Kongo derzeit keine Ebola-Kranken behandeln.
Foto: Keystone

Das Ebola-Virus droht sich im Kongo weiter auszubreiten. Mehrere Einrichtungen in der Unruheprovinz Nord-Kivu wurden zerstört. Der Einsatz der Helfer sei «enorm beeinträchtigt», erklärte das kongolesische Gesundheitsministerium am Freitag. In den kommenden Tagen sei in den betroffenen Gebieten mit einem «bedeutenden Anstieg» der Ebola-Fälle zu rechnen.

Die medizinischen Einrichtungen in den Städten Katwa und Butembo waren am Sonntag und Mittwoch niedergebrannt worden. Auch mehrere Fahrzeuge wurden in Brand gesteckt.

In der Folge setzte die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF), welche die Zentren zusammen mit dem kongolesischen Gesundheitsministerium betreibt, ihre Einsätze dort nach eigenen Angaben vorerst aus.

Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich 57 Patientinnen und Patienten in dem Ebola-Behandlungszentrum, das gemeinsam mit den Gesundheitsbehörden betrieben wird. Bei 15 von ihnen war eine Ebola-Infektion bestätigt. Zwar seien weder Mediziner noch Patienten verletzt worden. Allerdings hätten sie durch die Vorfälle Traumata erlitten, begründete MSF die Entscheidung.

Sicherheit der Helfer nicht gewährleistet

Die jüngsten Angriffe und Drohungen gegen Helfer im Kampf gegen Ebola hätten deren Arbeit massiv behindert, erklärte das Gesundheitsministerium. Dies gelte insbesondere für den Kontakt mit den Patienten, die Untersuchung von Verdachtsfällen, Impfungen und Präventionsmassnahmen.

Der kongolesische Gesundheitsminister Oly Ilunga Kalenga reiste am Donnerstag zusammen mit einem MSF-Vertreter nach Butembo, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Es sei «unmöglich», die Seuche in Butembo in Schach zu halten, solange die Sicherheit der Helfer nicht gewährleistet sei, erklärte sein Ministerium.

Ebola war im August 2018 erneut in der östlichen Provinz Nord-Kivu sowie in der nordöstlichen Provinz Ituri ausgebrochen. Bislang starben 553 Menschen an der hochansteckenden Virus-Krankheit, deren Bekämpfung wegen der häufigen bewaffneten Angriffe in der Region schwierig ist. 879 Ebola-Fälle wurden bisher bestätigt.

In Nord-Kivu leistet MSF noch Hilfe in den Städtchen Kayna und Lubéru. In der Provinz Ituri betreibt MSF zwei weitere Ebola-Behandlungszentren in den Städten Bwanasura und Bunia. In der Grossstadt Goma unterstützt MSF die Ebola-Notfallvorsorge. (SDA)

Das Wichtigste zu Ebola

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Ein Ebola-Erreger, aufgenommen mit einem Transmissionselektronenmikroskop: Eine Infektion mit diesem Virus endet oft tödlich, bisher gibt es noch kein Heilmittel, eine Impfung ist in der Entwicklung.
Ein Ebola-Erreger, aufgenommen mit einem Transmissionselektronenmikroskop.
KEYSTONE/AP CDC/FREDERICK MURPHY

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