Nach 44 Jahren!
Mordfall Dorothy S. in den USA gelöst – dank Zigistummel

Vor 44 Jahren wurde eine Angestellte des US-Flugzeugherstellers Boeing vergewaltigt und ermordet. Dank einer DNA-Analyse kamen die Ermittler dem mutmasslichen Mörder nun endlich auf die Spur. Wie es dazu kam.
Publiziert: 28.08.2024 um 13:18 Uhr
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Ist der Mordfall Dorothy S. 44 Jahre nach ihrem Tod endlich gelöst? Es sieht ganz danach aus.
Foto: Van Buren County Sheriff's Office

Auf einen Blick

  • Mordfall Dorothy S. nach 44 Jahren womöglich gelöst
  • Zigarettenkippe führte zur Identifizierung des mutmasslichen Täters
  • Kenneth K. (65) wurde am 20. August festgenommen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Marian NadlerRedaktor News

Endlich scheint der Mordfall Dorothy S.* gelöst. 44 Jahre lang tappten die Ermittler im Dunkeln. Wer könnte die Angestellte des US-Flugzeugbauers Boeing ermordet haben? Lange blieb diese Frage unbeantwortet. Doch jetzt konnte eine weggeworfene Zigarettenkippe den entscheidenden Hinweis liefern. Das berichtet die «Seattle Times». 

S. war in ihrem Haus im US-Bundesstaat Washington vergewaltigt und erwürgt worden. Ihre nackte Leiche war im Februar 1980 im zweiten Stock des Hauses in Kent entdeckt worden. Ihr letztes Lebenszeichen datierte vom 23. Februar.

Fall dank Forensikerin wieder aufgerollt

Nach der Tat waren mithilfe von Abstrichen Spermaspuren des Täters gesammelt worden. Die Technik für DNA-Analysen war zu diesem Zeitpunkt aber noch lange nicht so gut wie heute. Die Polizei war schlichtweg nicht in der Lage, die Identität des Täters festzustellen. Der Fall geriet ins Stocken, wurde erst im März 2022 wieder aufgegriffen, als eine Forensikerin das DNA-Profil des Täters in zwei Datenbanken hochlud, woraufhin elf mögliche Verdächtige identifiziert wurden. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf Gerichtsdokumente.

In dieser Woche wurde mit Kenneth K.* (65) endlich ein Verdächtiger festgenommen. Er ist kein unbeschriebenes Blatt. Seine kriminelle Vergangenheit umfasst zahlreiche Vergehen in vier Bundesstaaten.

Die Polizei hatte gegen ihn wegen einer weiteren Gewalttat ermittelt und ihn zum Verhör vorgeladen. Er weigerte sich, eine DNA-Probe abzugeben. Während der Befragung rauchte K. Zigaretten. Die Zigarettenreste packte K. aber jedes Mal in seine Tasche.

Ermittler verfolgen Verdächtigen durch die USA

Im März dieses Jahres folgten Ermittler K. bis in den US-Bundesstaat Arkansas. Auf einem Parkplatz eines Supermarktes rauchte der Verdächtige eine Zigarette. Dieses Mal warf K. die Kippe in einen Abfalleimer. Die Ermittler machten sich danach daran, den Müll zu durchforsten. Schliesslich förderten sie drei Zigarettenkippen zutage. 

Laut «Seattle Times» stimmte einer der drei Zigarettenstummel mit der unbekannten DNA überein, die damals aus dem Körper von Dorothy S. entnommen worden war.

K. wurde am 20. August in Arkansas in Gewahrsam genommen. Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaats Washington, Bob Ferguson (59), sagte, gegen K. werde eine Mordanklage erhoben, sobald er an die Westküste zurückgebracht werde. «Mörder, die glauben, sie seien ungestraft davongekommen, sollten bei jedem Klopfen an der Tür nervös sein, denn egal, wie viele Jahre es her ist, das Klopfen kommt», erklärte die zuständige Staatsanwaltschaft des King County.

* Namen bekannt 

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