Nach 180 Straftaten floh er aus Deutschland
11-jähriger Marokkaner in der Schweiz geschnappt

Ein junger Intensivtäter aus Marokko bereitete den deutschen Behörden monatelang Kopfzerbrechen. Jetzt sitzt er in einer geschlossenen Unterbringung.
Publiziert: 03.02.2025 um 18:04 Uhr
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Aktualisiert: 03.02.2025 um 19:04 Uhr
Der junge Marokkaner wurde in der Schweiz auf einer Einbruchstour verhaftet. (Symbolbild)
Foto: Kantonspolizei St. Gallen

Auf einen Blick

  • 11-jähriger Intensivtäter aus Marokko in der Schweiz geschnappt
  • Verdacht auf Beteiligung an europaweitem, kriminellen Netzwerk zur Kinderausbeutung
  • 180 Straftaten in Deutschland, über 200 Mal aus Heimen weggelaufen
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Sandra MeierJournalistin News

Er beging Straftaten am Laufmeter, erwies sich als therapieresistent und sollte in eine geschlossene Anstalt eingewiesen werden: Der 11-jährige Junge aus Marokko hielt die deutschen Behörden in Atem. Insgesamt 180 Straftaten – meist Einbrüche – soll er in weniger als einem Jahr begangen haben. Über 200 Mal lief er aus Heimen und Anstalten weg. In einigen Fällen nur Stunden, nachdem die Polizei ihn zurückgebracht hatte. 

Bevor ihm in Deutschland das Handwerk gelegt werden konnte, tauchte er unter. In der Schweiz beantragte er Asyl. Doch auch hier wurde der Junge straffällig. Wie «Bild» berichtet, haben die Behörden ihn bei einer Einbruchstour geschnappt. Er sitze aktuell in einer geschlossenen Unterbringung.

Kriminelle Banden nutzen Kinder aus

Gemäss der Zeitung vermutet die Polizei, dass der Marokkaner Teil eines europaweiten, kriminellen Netzwerks ist, das Kinder zum Stehlen schickt. Die Masche ist bekannt: Kriminelle Banden nutzen schutzbedürftige Kinder, meist mit Migrationshintergrund, für Diebstähle, Raubüberfälle oder Drogenhandel.

Die Europäische Polizeibehörde Europol warnte im vergangenen Jahr, dass Minderjährige zunehmend über soziale Medien angelockt werden. In Jugendsprache und mit Emojis versprechen die Kriminellen ihnen das schnelle Geld.

Was jetzt mit dem marokkanischen Jungen passiert, ist nicht bekannt. Für Thomas Jungfer, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, ist das Ganze eine «Farce». Zur «Bild» sagt er: «Unsere Justiz und die Sozialbehörden sollten sich ein Vorbild an der Schweiz nehmen.»

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