Im US-Bundesstaat Idaho wurden am Sonntag vier Studenten Opfer eines schrecklichen Gewaltverbrechens. Drei junge Frauen und ein Mann wurden in einer Wohnung in der Nähe des Campus der Universität von Idaho tot aufgefunden. Dies teilte die Hochschule unter Berufung auf die Ermittler am Sonntag auf Twitter mit.
Wie amerikanische Medien berichten, rätseln nicht nur die Behörden über den mysteriösen Tod der College-Studenten – auch im Netz häufen sich inzwischen die Spekulationen.
Abgespielt hat sich die Tragödie in einem Ort namens Moscow im US-Bundesstaat Idaho. Es habe zunächst einen Notruf wegen einer bewusstlosen Person gegeben, hiess es von der Polizei in der Kleinstadt. Vor Ort hätten die Beamten dann die vier Toten entdeckt. Bürgermeister Art Bettge sprach von einem «Verbrechen aus Leidenschaft». Obwohl die Behörden nach wie vor im Dunkeln tappen würden, stünde eins fest: Der Fall werde als Mord behandelt.
«Gezielter, isolierter Angriff»
Die Opfer konnten am Montag als Ethan C. (†20), Madison M. (†21), Xana K. (†20) und Kaylee G. (†21) identifiziert werden. Die Gerichtsmedizinerin Cathy Mabbutt bestätigte: Bei allen vier Todesfällen handle es sich um Tötungsdelikte und keine Suizide.
Wie die örtliche Polizei am Dienstag mitteilte, gehe man davon aus, dass die Studenten mit einer scharfen Waffe – wie einem Messer – getötet wurden. Dennoch habe man bisher weder eine Tatwaffe gefunden, noch eine verdächtige Person verhaften können. Der Polizei zufolge handelte es sich beim Vierfachmord um einen «gezielten, isolierten Angriff». Es bestünde keine unmittelbare Bedrohung für die Allgemeinheit.
Der Tod der vier jungen Menschen hatte die ganze Universitätsstadt in Angst und Schrecken versetzt. Nach der Gewalttat verliessen die Studenten in Scharen den Campus und kehrten zu ihren Familien zurück. Aus Respekt vor den Opfern sagte die Universität den Unterricht für Montag ab.
Auch in den Tagen danach ist die Stimmung auf dem Campus amerikanischen Medienberichten zufolge nach wie vor bedrückt gewesen. «Worte können das Licht, das diese Studenten in diese Welt gebracht haben, nicht angemessen beschreiben oder das tiefe Leid lindern, das wir über ihr Ableben unter diesen tragischen Umständen empfinden», sagte Scott Green, Präsident der Universität, in einer Botschaft an Studenten und Mitarbeiter.
Video zeigt Stunden vor ihrem Tod
Wie die Moscower Polizei mitteilte, sei man daran, einen Zeitplan zu erstellen, um die Tatnacht zu rekonstruieren. Dabei soll eine Videoaufnahme des Live-Streaming Portals Twitch eine Rolle spielen. Das Video soll demnach zwei der getöteten Studentinnen zeigen, wie sie nachts um 1.41 Uhr bei einem Imbisswagen in Moscow Essen bestellten. Die beiden seien laut CNN zuvor in einer Bar gewesen.
Die Aufnahmen seien vermutlich wenige Stunden vor ihrer Ermordung entstanden. Während die Studentinnen auf ihr Essen warteten, soll im Video ein dunkel gekleideter Mann zu sehen gewesen sein, der die jungen Frauen zu beobachten schien.
Zwei Mitbewohner waren Zuhause, als die vier Studenten getötet wurden
Die restlichen beiden Todesopfer waren an dem Abend auf einer Party. Einem Polizeisprecher zufolge wurden alle Opfer in ihrer Wohnung in den frühen Morgenstunden am Sonntag erstochen. Bis zum Mittag sei jedoch kein Notruf eingegangen.
Wie die Zeitung weiter schreibt, sollen gar zwei weitere Mitbewohner zum Zeitpunkt des Gewaltverbrechens Zuhause gewesen sein. Die beiden blieben jedoch unverletzt.
Wie es zu der Tragödie kommen konnte und wer dafür verantwortlich ist, bleibt nach wie vor unklar. Laut CNN sind die Autopsien der Leichen inzwischen abgeschlossen. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werden die Behörden wieder informieren. (dzc)
* Namen bekannt