Mysteriöser Leichenfund in Deutschland
Toter (†25) dank Teufelinnen-Tattoo identifiziert

Anfang September buddelte ein Hund bei einem Maisfeld in Gronau (D) einen Stiefel aus. Ermittler fanden dort die Überreste zweier männlicher Leichen. Nun half ein Tattoo, einen der Toten zu identifizieren.
Publiziert: 25.09.2024 um 16:56 Uhr
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In Gronau im Nordwesten Deutschlands wurden am 8. September zwei Leichen gefunden.
Foto: Google maps

Auf einen Blick

  • Hund findet Stiefel, Polizei entdeckt zwei Leichen
  • Identität eines Opfers durch Tattoo und DNA-Abgleich geklärt
  • Todesursache weiter ungeklärt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Angela RosserJournalistin News

Zwei Spaziergängerinnen waren an einem Sonntag Anfang September mit ihrem Hund auf einem Feldweg in Gronau im Nordwesten Deutschlands, Nahe der niederländischen Grenze, unterwegs.

Statt mit einem Stock oder Spielzeug trabte der Hund plötzlich mit einem Stiefel an, den er neben einem Maisfeld ausgebuddelt hatte. Die beiden Frauen riefen daraufhin die Polizei. Vor Ort machten die Ermittler eine grausige Entdeckung und stiessen auf die Überreste zweier männlicher Leichen, wie «Bild» berichtete.

Kein Hinweis auf Todesursache

Wie die beiden zu Tode kamen, konnte auch eine Obduktion nicht klären. Ebenfalls unklar ist, wie lange sie schon dort gelegen haben. Man geht von wenigen Tagen bis mehreren Wochen aus, heisst es.

Auch die Herkunft und die Identität der Männer gaben nach zwei Wochen immer noch Rätsel auf. Ein internationaler Abgleich mit der DNA-Analysedatei blieb ohne Ergebnis. Die beiden Männer wurden von den Ermittlern als zwischen 25 und 35 Jahre alt beschrieben.

Beide haben laut Beschreibung einen rötlichen Bart. Der eine Mann ist circa zwei Meter gross, 100 Kilo schwer und muskulös. Der andere ist mit 1,90 Meter etwas kleiner und mit 90 Kilo auch etwas leichter, aber ebenfalls muskulös. Der zweite verfügt des Weiteren über auffällige Tätowierungen.

Neben dem Mafia-Ausdruck «Good Fella», den er über dem Bauch trägt, hat sich der Mann ein Kreuz und die polizeifeindliche Zahlenfolge «1312», die die Position der Buchstaben ACAB im Alphabet bezeichnen, stechen lassen. Fertig übersetzt heisst das: «All Cops are Bastards». 

Das Tattoo, das sich auf dem Unterarm des einen Mannes befindet, zeigt einen Sukubus – ein Dämon in Frauengestalt, der von Satan erschaffen wurde, und schlafende Männer heimsucht, um sich an ihnen zu vergehen und deren Samen zu stehlen. 

Tätowierer analysiert Sukubus

Zu dem Teufelinnen-Tattoo meint ein renommierter Zürcher Tätowierer, dass es definitiv noch nicht fertig sei. Das Design stamme wohl irgendwo aus dem Internet. «Man sieht, dass die Person nicht zeichnen kann. Weiter ist das Tattoo stellenweise vernarbt. Das heisst, es ist überhaupt nicht gut gemacht, respektive zu tief gestochen», meint er.

Beim Alter meint er, dass es vor maximal einem Jahr gestochen worden sein müsse. «Das Design könnte auf Milieu oder Rocker-Szene hindeuten», mutmasst er weiter. Von der Qualität des Tattoos her tippt er sogar auf «homemade». Das Tattoo könnte also auch von einem Kollegen irgendwo zu Hause gestochen worden sein anstatt von einem richtigen Tätowierer im Studio.

Teuflische Tinte bringt Licht ins Dunkel

Genau dank dieses Sujets konnte nun eines der Opfer identifiziert werden, schreibt «Bild». Bei dem Toten handelt es sich um einen 25 Jahre alten Polen aus der Nähe von Danzig. Wann der Mann aus Polen ausgereist ist, sei unklar, teilen die Polizeien Münster und Borken mit.

Auf die Beschreibung des Toten und die Veröffentlichung des Teufelinnen-Tattoos folgte ein Hinweis aus seinem familiären Umfeld. Die Identität konnte mit einem DNA-Abgleich geklärt werden, heisst es in der Mitteilung der Polizei. Was die Identität des zweiten Toten angeht, so fehlen nach wie vor alle Anhaltspunkte. Auch die Todesursache ist immer noch nicht abschliessend geklärt.

Blutige Locke lässt hoffen

«Die toxikologischen Untersuchungen der Rechtsmedizin dauern an. Wir erhoffen uns daraus Aufschlüsse über die Todesursache und die Frage, ob ein Fremdverschulden vorliegt», sagt Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. Bislang habe man keine Hinweise auf Gewalteinwirkung.

Ebenfalls ungeklärt ist, in welchem Zusammenhang die Todesfälle zu einer blutigen Locke stehen, die in der Nähe des Fundorts von einer Journalistin entdeckt wurde. Die deutsche Zeitung «Bild» berichtet lediglich, dass das Büschel «offenbar zum Fall gehört» und sich die Ermittler erhoffen, DNA des möglichen Täters daran zu finden.


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