Mysteriöser Fall in den USA
Studentin wacht schwer verletzt auf – keine Erinnerung

Eine US-Studentin wurde bewusstlos und verletzt in ihrem Zimmer gefunden. Ihr Vater ist überzeugt, dass dahinter ein Verbrechen steckt. Auch über drei Monate nach dem Vorfall ist unklar, was genau passiert ist.
Publiziert: 15.03.2024 um 16:04 Uhr
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Aktualisiert: 16.03.2024 um 10:46 Uhr
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Mysteriöse Verletzungen: Isabella Willingham weiss nicht, was mit ihr passiert ist.
Foto: Quelle: Screenshot NBC-Video

Als Isabella Willingham (21) aus dem US-Bundesstaat Kentucky im Spital aufwacht, kann sich die Studentin an nichts erinnern. Ihr Körper ist übersät mit Schnittwunden, blauen Flecken und Prellungen. Ihre Kunstnägel fehlen. Als ob sie jemand abgerissen hätte.

Am Abend zuvor erhielt ihre Familie einen Anruf von der Universität, an der die 21-Jährige studierte. Isabella sei wahrscheinlich aus dem Hochbett gefallen und werde nun ins Spital gebracht, hiess es. Eine Mitbewohnerin hatte sie bewusstlos auf dem Boden ihres Zimmers vorgefunden. Die Ambulanz rettete Isabellas Leben. Denn die junge Frau hatte aufgehört zu atmen. 23 Minuten lang. Zwei Wochen musste Isabella im Spital bleiben, um sich von ihren Verletzungen zu erholen.

Bis heute leidet die 21-Jährige unter dem mysteriösen Vorfall. «Sie hat keine Erinnerung an irgendetwas an diesem Tag. Sie kann sich auch nicht an den Tag davor erinnern, als ich sie zum Campus zurückbrachte. Sie hat mehrere Dinge vergessen, die während des Semesters passiert sind», sagt ihr Vater, Andy Willingham (59), zum Sender NBC News. Seine Tochter hat keine Vorgeschichte von psychischen Erkrankungen oder Selbstverletzungen, so Willingham.

«Die Universität versucht, die Sache zu vertuschen»

Mehrere US-Medien berichten über den Fall aus Kentucky, der sich Ende November zutrug. Doch auch Monate später ist unklar, was mit der 21-Jährigen in jener Nacht passierte. Ihr Vater hingegen ist sich sicher: Jemand hat seiner Tochter diese Verletzungen zugefügt. «Was ihr passierte, war pure Folter», sagt er. Isabella fürchte heute noch um ihre Sicherheit und sei in Therapie. Die Theorie, seine Tochter könnte aus dem Hochbett gefallen sein, bezweifelt er. Das Gitter vor der Matratze hätte einen Sturz verhindern müssen, ist er überzeugt. Auch die Ärzte im Spital hätten ihm gesagt, die Verletzungen deuten auf Misshandlung oder Schläge hin.

Vater Willingham fordert Antworten – und macht der Universität Vorwürfe. «Die Universität versucht, die Sache zu vertuschen. Sie sind mehr damit beschäftigt, ihren Ruf zu schützen, als das Richtige zu tun, die Studenten zu schützen und eine Antwort zu finden.» So sei der Campus erst nach einem Medienbericht einer lokalen Zeitung über den Vorfall informiert worden. Damals hatte die Universität mitgeteilt, dass man nicht von einer Gefahr für Studierende ausgehe. Wie der Vater behauptet, habe es auch keinen Aufruf an alle Studierenden gegeben, Hinweise zu Isabellas Fall einzureichen. Als er sich bei der Uni-Direktion beschwerte, soll diese erwidert haben, man glaube, alles getan zu haben, was man könne.

Auf Anfrage eines lokalen TV-Senders sagte die Universität, man könne zurzeit keine weiteren Informationen herausgeben. Die Schule arbeite mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen. Auch der zuständige Sheriff sagte gegenüber NBC News, er könne sich nicht zu laufenden Ermittlungen äussern. (sam)

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