Der neue Twitter-Chef Elon Musk (51) hat die pauschale Freigabe gesperrter Twitter-Konten verkündet. «Das Volk hat gesprochen. Die Amnestie beginnt nächste Woche», erklärte Musk am Donnerstag. Zuvor hatte sich in einer Umfrage in dem Onlinedienst eine deutliche Mehrheit der Nutzer für die Freischaltung ausgesprochen.
Ausgenommen sind nur Wenige. Laut Musk bleiben Konten von Nutzern gesperrt, die gegen Gesetze verstossen haben oder für «unerhörtes Spam» verantwortlich sind. Welche Gesetze genau und wie weit er dabei geht, sagt er nicht.
Musk hatte Nutzer gefragt
Von den 3,16 Millionen Umfrage-Teilnehmern antworteten 72,4 Prozent, dass Twitter gesperrte Konten wieder zulassen sollte, wie Musk schrieb. Musk hatte die Twitter-Nutzer gefragt, ob sie «für oder gegen eine Generalamnestie» für suspendierte Konten seien. Umfragen auf Twitter stehen allen Nutzern offen und können von gefälschten Konten und Bots genutzt werden.
Erst vergangene Woche hatte eine ähnliche Umfrage zu einer Entsperrung des Profils von Ex-Präsident Donald Trump (76) geführt. Musk fragte die Nutzer, ob sie eine Rückkehr des nach der Kapitol-Erstürmung am 6. Januar 2021 gesperrten Republikaners befürworteten.
Von den mehr als 15 Millionen Teilnehmern stimmten 51,8 Prozent dafür. Das Konto des Ex-Präsidenten, der wenige Tage zuvor ins Rennen um die Präsidentschaftswahl 2024 eingestiegen war, wurde daraufhin am Samstag wieder freigegeben.
Jetzt schon Probleme mit Entsperrungen
Eine pauschale Amnestie für gesperrte Konten könnte die Behörden alarmieren, die Musks Umgang mit Hassbotschaften genau beobachten, seit er das einflussreiche Online-Netzwerk für 44 Milliarden Dollar gekauft hat.
Zuvor waren bereits weitere umstrittene Twitter-Profile wieder entsperrt worden, darunter die Konten des Psychologen Jordan Peterson und der konservativen Parodie-Seite «Babylon Bee», die sich über Transgender lustig gemacht hatten. Am Sonntag hatte Musk erklärt, dass Verschwörungstheoretiker Alex Jones nicht zu Twitter zurückkehren dürfe. (AFP/euc)