Mordfall auf Sardinien
Ehemann täuschte monatelang Kontakt mit vermisster Frau vor

Trotz fehlender Leiche wurde Igor S. wegen Mordverdachts an seiner Frau verhaftet. Er soll monatelang ihr Handy benutzt haben, um eine falsche Spur zu legen.
Publiziert: 09.07.2024 um 12:58 Uhr
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Aktualisiert: 09.07.2024 um 15:31 Uhr
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In U-Haft: Igor S. bestreitet die Vorwürfe.
Foto: Instagram

Im Mai verschwand Francesca D.* auf Sardinien. Mittlerweile sind sich die Ermittler sicher: Die 42-Jährige wurde von ihrem Ehemann Igor S.* (43) ermordet.

Nach D.s Verschwinden wurden Nachrichten von ihrem Handy verschickt, in denen stand, sie brauche wegen Beziehungsproblemen Abstand. Sie weigerte sich aber, mit jemandem zu telefonieren. Sogar ein Kündigungsmail ging bei ihrem Arbeitgeber ein. «Spuren, die der Verdächtige online hinterlassen hat», führten trotz fehlendem Handy zu der Festnahme des Ehemanns, so lokale Medien.

D. wurde am 30. Mai von ihrem Bruder und einem Kollegen als vermisst gemeldet. S. gab widersprüchliche Aussagen ab und behauptete, seine Frau wollte nachdenken.

Obwohl keine Leiche gefunden wurde, kam S. wegen Mordverdachts in U-Haft. Er beteuert seine Unschuld. Sein Anwalt Carlo Demurtas sagt: «Es gibt keinen Beweis für ein Tötungsdelikt. Und bisher kann nicht belegt werden, dass unser Mandant das Handy seiner Frau benutzt oder die Mail geschickt hat.» Ein Richter entschied trotzdem, dass der LKW-Fahrer in Haft bleibt. Das gemeinsame Haus und die Autos wurden beschlagnahmt.

* Namen bekannt

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