Monatelang verschwunden
Alibaba-Milliardär Jack Ma wieder aufgetaucht

Jack Ma ist wieder hier. Der chinesische Milliardär und Gründer von Alibaba sprach an einem Event seiner Stiftung in einem Video.
Publiziert: 20.01.2021 um 06:55 Uhr
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Aktualisiert: 20.01.2021 um 09:22 Uhr
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Jack Ma (56) ist wieder aufgetaucht. Er sprach per Video an einer Veranstaltung.
Foto: imago images / IP3press

Von einem der reichsten Chinesen fehlte seit einigen Monaten jede Spur. Nun ist Jack Ma (56) auf einmal wieder aufgetaucht: Per Videoschaltung nahm er an einer Veranstaltung seiner Stiftung teil, bei der er sich an 100 Lehrer im ländlichen Raum richtete. Das berichtet das «Wall Street Journal».

Es ist sein erster öffentlicher Auftritt seit Oktober. Der Gründer des Online-Versandhandels Alibaba hatte es gewagt, die Regierung zu kritisieren. Befürchtungen wurden seither laut, dass er vom Regime zum Schweigen gebracht wurde. Sein Vermögen wird auf 39 Milliarden Dollar geschätzt.

China greift hart gegen Kritiker durch

Es wäre nicht das erste Mal, dass die chinesische Regierung einen Regimekritiker bestraft. Der chinesische Immobilienmogul Ren Zhiqiang (69) hatte im Frühjahr 2020 den Umgang des chinesischen Präsidenten Xi Jinping (67) mit der Corona-Krise kritisiert. Ohne den Staatspräsidenten direkt beim Namen zu nennen, bezeichnete er ihn als «Clown».

Die Folge: Er wurde wegen eines Korruptionsskandals vor Gericht zitiert und zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt – eine ungewöhnlich hohe Strafe.

Alibaba-Milliardär einfach verschwunden
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Nach Kritik war der Alibaba-Gründer verschwunden

Auch Ma kritisierte nun auch die Regierung. Er hatte es gewagt, gegen das chinesische Finanzregime zu wettern. Es habe zu strenge Regulierungen, die den Fortschritt behinderten, sagte er. Nach dem Kommentar war Ma wie vom Erdboden verschluckt. Sofort gab es Spekulationen über sein Verschwinden.

Und seine Kommentare zogen weitere Konsequenzen nach sich: Anfang November stoppten die Behörden den geplanten Börsengang der Alibaba-Finanztochter Ant Group mit Verweis auf neue Regeln. Es hätte der grösste Börsengang aller Zeiten werden sollen. Auch an anderer Front geriet Alibaba ins Kreuzfeuer: Die chinesische Kartellbehörde untersucht mögliche Monopolvergehen des Unternehmens.

Sein Aufenthaltsort bleibt unbekannt

Jack Ma erschien nun unversehrt wieder auf der Bildfläche. In der Videoschaltung kündigte er an, sich noch mehr als bislang für karitative Zwecke einsetzen zu wollen: «Ich habe in diesen Tagen gemeinsam mit meinen Kollegen gelernt und nachgedacht. Wir sind nun noch entschlossener, uns der Bildung und der Wohltätigkeit zu widmen», wurde Ma in seiner Ansprache zitiert.

Wo genau Ma in den vergangenen knapp drei Monaten nun war und was er gemacht hat, bleibt unbekannt. Vielleicht hat er sich nur eine Auszeit genommen. Vielleicht war er im Kontakt mit dem Regime wegen seiner Kritik. (man/vnf)

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