Nach Lockdown-Geburtstagsfeier
Londoner Polizei leitet Untersuchung wegen Johnson-Partys ein

Der britische Premierminister Boris Johnson kämpft im Skandal um Partys am Regierungssitz mit allen Mitteln um einen Verbleib im Amt. Nun hat die Londoner Polizei offiziell Ermittlungen eingeleitet.
Publiziert: 24.01.2022 um 20:59 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2022 um 11:34 Uhr
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Steht mächtig in der Kritik: Premierminister Boris Johnson.
Foto: Getty Images

Kuchen, Happy-Birthday-Singen und 30 Gäste: Einem Bericht des Fernsehsenders ITV zufolge soll der britische Premierminister Boris Johnson mitten im Lockdown in grösserer Runde Geburtstag gefeiert haben.

Johnsons Frau Carrie habe eine Überraschungsparty für den Premier im Sitzungsraum des Kabinetts im Regierungssitz in der Downing Street organisiert, hiess es in dem Bericht vom Montag.

Bis zu 30 Gäste seien bei der angeblichen Feier am Nachmittag des 19. Juni 2020 dabei gewesen, darunter vor allem Mitarbeiter, aber auch die Designerin Lulu Lytle, die damals für viel Geld die Dienstwohnung der Johnsons renovierte. Carrie Johnson soll dem Bericht zufolge dann das Lied «Happy Birthday» angestimmt haben. Später seien mehrere Familienmitglieder in der Wohnung der Johnsons zu einer privaten Feier gewesen.

Keine Party, sondern kurzes Treffen

Eine Regierungssprecherin bestritt den Bericht über die Party am Nachmittag laut ITV nicht, bezeichnete die Veranstaltung aber als kurzes Treffen von Mitarbeitern im Anschluss an eine Besprechung, um dem Premier zu gratulieren. Johnson sei weniger als zehn Minuten dabei gewesen.

Den Bericht über Gäste in der Dienstwohnung wies die Sprecherin als «komplett unwahr» zurück. Johnson habe lediglich eine kleine Gruppe von Familienmitgliedern im Freien empfangen.

Offizielle Untersuchung eingeleitet

Johnson ist wegen der als «Partygate» bezeichneten Affäre um zahllose Lockdown-Partys im Regierungssitz heftig unter Druck geraten. Noch in dieser Woche wird mit dem Ergebnis einer internen Untersuchung durch die hochrangige Beamtin Sue Gray gerechnet. Mehrere Abgeordnete seiner eigenen Partei haben sich bereits von ihm abgewandt und planen Berichten zufolge ein Misstrauensvotum gegen ihren Parteichef.

Am Dienstagvormittag gab zudem die Londoner Polizei bekannt, eine offizielle Untersuchung einzuleiten. (SDA/zis)

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